"Watson, Sie sind doch so'n verzückter,
durch und durch Fußballverrückter.
Vielleicht ham' Sie es auch gelesen,
im Bayernland ist es gewesen,
der Präsident vom reichsten Verein,
wollt' noch ein wenig reicher sein,
hat Millionen zusammen gerafft
und die dann in die Schweiz geschafft.
Obwohl Herr. H. es stets beteuert,
dass er sein ganzes Geld versteuert.
Ich bin ein ehrlich doofer Mann,
geb' alle Honorare an."

"Ach, Holmes, sei'n Sie nicht gar so strenge,
Betrüger gibt's doch jede Menge.
Jeder sucht, man kann's kaum verhindern,
seine Steuerlast zu mindern."

"Die Gauner sind zwar sehr geschickt,
doch ist's kein Kavaliersdelikt.
Wenn jeder Geld schafft auf die Seite,
dann ist der Staat alsbald ganz pleite.
Man kann es bei den Griechen seh'n,
wir müssen dafür gerade steh'n."

"Ach, Holmes, und damit nicht genug,
denn wenn er auffliegt, der Betrug,
dann sind die Gauner nicht mehr feige
und machen eine Selbstanzeige,
zahl'n Steuern nach, zwar voller Graus,
doch gehen völlig straffrei aus."

"Das, Watson, hörte ich noch nie,
das gibt's wohl nur in Germany.
Ich sage Ihnen was wir machen,
nun packen Sie schnell Ihre Sachen.
Jetzt bringen wir nach Bürgerpflicht,
den Kerl vor's britische Gericht.
Der Tower ist dann seine Wohnung
und wir erhalten 'ne Belohnung."


© Pedda/gog 22.04.2013


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Beschreibung des Autors zu "Krimigedicht 27: Sherlock Holmes jagt Uli H."

Als langjähriger BVB-Fan konnte ich die Steilvorlage des Uli H. natürlich nicht unkommentiert lassen. Dennoch tut er mir ein wenig leid, obwohl auch - ich muss es gestehen - ein klein wenig Schadenfreude mitklingt.

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Kommentare zu "Krimigedicht 27: Sherlock Holmes jagt Uli H."

Re: Krimigedicht 27: Sherlock Holmes jagt Uli H.

Autor: Karwatzki,Wolfgang   Datum: 23.04.2013 0:34 Uhr

Kommentar: Hallo Pedda,
mit deinem aktuellen amüsanten Schnellschuß über U.H. begibst du dich auf ein sehr, sehr heißes Gleis.
Ich war da auch mal vor etwa einem Jahr mit Herrn Bundespräsidenten Wulff.Du erinnerst dich sicher.Es kreißte ein Riesenskandalberg und gebar ein Mäuslein.
Als Zeitzeuge akueller Ereignisse, die gerade frisch hereinschweben, bin ich heute vorsichtiger.
Herr Leyendecker von der SZ hat heute bei "Hart aber Fair" zurecht davor gewarnt, zu einer "Jagdgesellschafft zu werden.
Bei Wulff wurde eine Treibjagd losgetreten.

Dein Gedicht ist dennoch klasse, auch wenn du wohl falsche Fakten einarbeitest.
Dein Text:
"...der Präsident vom reichsten Verein,
wollt' noch ein wenig reicher sein,
hat jahrelang Millionen gerafft
und die dann in die Schweiz geschafft"
... ist nach akueller Nachrichtenlage daneben.

Die jetzt aufgedeckten Kontenbeträge in der Schweiz hat Herr U.H. wohl von dem damaligen Chef von Addidas zum Zocken erhalten.
Was auch immer dahintersteckt,wird uns noch lange beschäftigen.

Gruß
Wolfgang

Re: Krimigedicht 27: Sherlock Holmes jagt Uli H.

Autor: Pedda   Datum: 23.04.2013 8:13 Uhr

Kommentar: Lieber Wolfgang, Danke für den Hinweis. Was schlägst du vor? Soll ich es wieder löschen? Gruß Pedda

Re: Krimigedicht 27: Sherlock Holmes jagt Uli H.

Autor: Karwatzki,Wolfgang   Datum: 23.04.2013 11:25 Uhr

Kommentar: Hi Pedda,um Gottes willen nichtslöschen. Dafür ist deine Kritik zu gut. Problematisch ist eigentlich nur die Doppelzeile
"..hat Sponsoren-Millionen gerafft
und die dann in die Schweiz geschafft".
Vorschläge

"hat Sponsorenmillionen erhalten,
um sie in der Schweiz zu verwalten",
wäre mir zu schlapp.

"hat von einem Freund Millionen erhalten,
um sie in der Schweiz zu verwalten" , passt im Vers nicht ganz.
Das Wort Zocken sollte vorkommen.

Gruß
Wolfgang

Re: Krimigedicht 27: Sherlock Holmes jagt Uli H.

Autor: Pedda   Datum: 23.04.2013 13:05 Uhr

Kommentar: Hi Wolfgang, ich denke, ich lasse es jetzt so. Ich denke auch nicht, dass es mit ein paar Sponsoren-Millionen getan ist. Wenn er freiwillig 6 Mio. Steuern nachgezahlt hat, dann kann man sich ja leicht Folgendes ausrechnen: Quellensteuer sind 30 %, bei einem angenommenen Zinssatz von 5 % wären es genau 400 Mio., die auf diesem Schweizer Konto liegen müssten. Da wird einem plötzlich klar warum Herr H. immer betonte, das Festgeldkonto dieses Fußballclubs sei gut gefüllt. Und darum kann man sich Spieler leisten wie Martinez für 40 Mio. oder, wie gerade heute erst bekannt wurde, Götze für 37 Mio. Ich könnte heulen... unser bester Spieler ein Bayer? Das geht doch gar nicht!!! Aber woher kommt so viel Geld? Das kann ja nicht nur von einem Freund oder Sponsor stammen. Da bin ich ja mal gespannt. Wenn dieser Edel-Club seine Spieler auch von diesem Konto bezahlt hat dann müssten die in die 3. Liga absteigen. Das wär doch mal was, oder? Das mit der Jagdgesellschaft sehe ich auch etwas anders. Es kommt ganz wesentlich auf die Fallhöhe an und das eigene Verhalten. Bei Wulff geb ich dir recht: so ein Theater wegen EUR 750,- Hotelkosten ist doch lachhaft. Aber bei 400 Mio. oder so, da hört der Spaß aber nun wirklich auf. Dafür gibt es m.E. gar keine Entschuldigung. Das ist echter Diebstahl am Volk. Sag das mal einem Harz IV-Empfänger, der die Stütze gekürzt kriegt, weil er EUR 50,- zu viel hinzu verdient hat. Und dann noch die Tatsache, dass sich dieser Herr H. immer gern als moralische Instanz hingestellt hat. Da darf, nein, muss man dann auch draufhauen dürfen, sonst sind wir wirklich eine Bananenrepublik wenn das wieder im Sande verläuft. LG Pedda

Re: Krimigedicht 27: Sherlock Holmes jagt Uli H.

Autor: Alex Anders   Datum: 23.04.2013 18:13 Uhr

Kommentar: Hallo Pedda,
wieder ein großer Wurf von dir und nur erhaltenswert! Wie wär's mit:

"..hat Sponsoren-Millionen gerafft
zum Zocken in die Schweiz geschafft"?

Auch bin ich bei Wulff nicht überzeugt von Wolfgangs Mäuschentheorie. Meiner Meinung nach steckt mehr dahinter, nur ist es nicht leicht beweisbar. Diese Selbstbedienermentalität greift überall um sich, hat es schon immer gegeben und wird sich so schnell nicht ausrotten lassen. Das fängt schon in den Gemeinderäten an und setzt sich bis in höchste Kreise fort (siehe z.B. Strauß - Lockheed Affäre oder auch sein Denkmals(RMD)kanal in unseren Landen, auf dem so wenig Schiffe fahren, dass die Schleusen nicht unterhalten werden können.)

Um so mehr genieße ich den aktuellen Bezug in deinem Gedicht!
Grüße, Alex

Re: Krimigedicht 27: Sherlock Holmes jagt Uli H.

Autor: Pedda   Datum: 23.04.2013 18:38 Uhr

Kommentar: Hi Alex. Vielen Dank.Auch für deinen Vorschlag, der mir wirklich zusagt. Aber ich lass es jetzt erst mal so, bis wirklich bekannt wird (wenn überhaupt), um was für Gelder es sich handelt. Wirklich nur Sponsorengelder zum Zocken? Ich habe da meine Zweifel. Gruß Pedda

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