Krimigedicht 22
Watson fast entlarvt



Zu Dr. Watson Mister Sherlock schnaubt;
Wer hat denn Ihnen das Resthirn geraubt.

Er nimmt sich Watson harsch zur Brust.
Sie haben doch mehr als davon gewusst,
dass 3 Mörder auszogen, mich zu meucheln.
Reden Sie, ihnen hilft kein Heucheln.

Ich konnte ihren Mordanschlag überleben,
sehe noch Blut an ihren Händen kleben.
Watson, bringen sie sich als Mordbuben selbst zur Strecke,
bevor ich doch noch, wie jetzt W. verrecke
Sie müssen mir meinen Nimbus wiedergeben,
für meine Romanwelt und für s richtige Leben.

Das geht nicht,
wendet Watson brav ein.
Der Mörder können ja Viele sein.
Wen haben sie nicht alles ungerührt
der grausigsten Verbrechen überführt?
Die Mördersuche, lasse ich besser sein,
und igel mich zuhause gemütlich ein,
lese lieber in diesen Krimigedichten.
Das sind so genial erfundene Geschichten.
Holmes, ich sag ihnen.
Wir werden doch wie Märtyrer betrachtet,
wenn man uns nach dem Leben trachtet.

Mensch Watson, sind Sie bescheuert.
Die Welt doch immer nur mich rauschend feiert
Sie sind für die Nachwelt der dammische Dusseldepp,
kommen permanent als Dorftrottel weg.
Wer vergreift sich denn an Ihnen schon?
Kommen sie runter von ihrem wackeligen Thron.

Sie könnten jedoch in ihren kühnsten Träumen wagen,
mir eine Gaunerbande hinterher zu jagen.

Jetzt bricht es aus Watson qualvoll heraus:
Sie Lackaffe waren mir schon immer ein Graus.
Der Mordplan beruhte auf meinem Genie
Diesen grandiosen Entschluss bereue ich nie.

Die Gaunerbande habe ich ausgesucht.
Nur der plötzliche Nebel, er sei verflucht.
Wäre die Mondnacht hell geblieben,
hätte ich Kriminalhistorie geschrieben.
Und Sie Ekel um die finsterste Ecke gebracht,
der mich bis auf s Blut gereizt und verlacht.

Ach Watson, schmunzelt Holmes, welch schöne Story,
doch mich umzubringen, sind sie zu dämlich, sorry.

Doch gerade will sich mir in dem pikanten Fall erschließen,
wer ein Motiv hat, den W. wirklich zu erschießen,

Ich verfolge da so mehrere Theorien,
Gedankenspiele als Profispleen

Der Alex kann s nicht gewesen sein.
Der ruhte schreibversonnen in seinem Heim.
Erst hatte ich den Pedda in Verdacht,
weil der öfter so zornige Sprüche macht.

Doch letztlich wird s der Simon gewesen sein.
Darauf verwette ich jeden falschen 50iger-Schein
Der mochte die Krimigedichte nicht mehr nur lesen,
er wäre gerne selbst Haupt- oder Coautor… gewesen,
drum plante er den Alex zu meuchlings zu töten.
Das hülfe ihm dann aus Plagiatorennöten.
Dass es den W. nun getroffen,
vernichtet sein schändliches Hoffen.

Was ich ernsthaft ausschließen kann,
ich denke nur passando daran,
der Wolfgang habe es selbst getan ,

es sei denn ……

er entfloh dem Krimischreiberwahn
und wollte endgültig für sich erreichen,
nie mehr Verbrechergedichte einzureichen.

Sie sehen, Watson,
logisches Kombinieren bringt mir eitel Vergnügen,
so schaff ich es, harte Fakten krumm zu verbiegen.



16.4.2013


© Wolfgang Karwatzki


3 Lesern gefällt dieser Text.





Beschreibung des Autors zu "Krimigedicht 22 Watson fast entlarvt"

Krimigedicht 22 knüpft an Simon s "Gaunerbande" vom 15.4.2013 an.

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Kommentare zu "Krimigedicht 22 Watson fast entlarvt"

Re: Krimigedicht 22 Watson fast entlarvt

Autor: Pedda   Datum: 16.04.2013 16:48 Uhr

Kommentar: Hallo Wolfgang, boah ey, ganz toller Wahnsinn. Habe herzlich gelacht. Dürfen wir noch auf Fortsetzungen hoffen? Aber sag mal: keinen Kommi zu meiner Nr. 21? Gruß Pedda

Re: Krimigedicht 22 Watson fast entlarvt

Autor: Alex Anders   Datum: 16.04.2013 16:55 Uhr

Kommentar: Hallo Wolfgang,
da fliegen ja die Fetzen! Tolle Kombinierreimerei!
Gruß, Alex

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