Letzten Freitag, es war so um drei
Flog ein Schimpfwort an meinem Fenster vorbei

Ich dachte zuerst, ich höre nicht recht
Das ist ja gediegen, mein lieber Herr Specht

Doch schon fiel mein Blick über’n hölzernen Zaun
Auf ´nen vollblättrig, grünen und eichigen Baum

Dort saß im Geäste und ganz in der Nähe
Eine mitternachtschwarze, großschnäblige Krähe

Mit spottschrägem Haupte äugt sie zu mir her
Ihr listiger Blick versprach Ärger - und mehr

Ich sagte: „Du bist doch die Frechste von allen!“
Sie dreht sich vorn um - und ließ hinten was fallen

„Wenn ich dich erwisch, wird`s zapprig und duster“
Sie schaute ganz cool, spreizt Federn zum Pluster

Ich schäumte vor Wut: „Komm mir bloß nicht zu nah!“
Da flog sie davon, was blieb war: Krah! Krah!


© by Amapola


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Beschreibung des Autors zu "Das fliegende Schimpfwort"

Eine Begegnung mit einem gefiederten Nachbarn

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