sind nicht deine Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst.
Sie kommen durch dich, aber nicht von dir,
und obwohl sie bei dir sind, gehören sie dir nicht.
Du kannst ihnen deine Liebe geben, aber nicht deine Gedanken,
denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Du kannst ihrem Körper ein Heim geben,
aber nicht ihrer Seele, denn ihre Seele wohnt im Haus von morgen,
das du nicht besuchen kannst, nicht einmal in deinen Träumen.
Du kannst versuchen, ihnen gleich zu sein,
aber suche nicht, sie dir gleich zu machen.
Denn das Leben geht nicht rückwärts
und verweilt nicht beim Gestern.
Du bist der Bogen, von dem deine Kinder als lebende Pfeile.
ausgeschickt werden.
Laß deine Bogenrundung in der Hand des Schützen Freude bedeuten.
Khalil Gibran (* 6. Januar 1883 Libanon; † 10. April 1931 in New York City) war ein libane-sisch-amerikanischer Maler, Philosoph und Dichter.
Leben:
Gibran emigrierte 1895 mit seiner Mutter, Schwestern und Halbbruder nach Boston in die USA.
Gibran studierte 1897 nach Rückkehr in den Libanon Kunst, Französisch und Arabisch und arabische Literatur.
1904 hatte er erste Erfolge als Maler. Ab 1908 studierte er in Paris Kunst und europäische Literatur. 1912 zog er nach New York. Der autobiografische Roman Gebrochene Flügel (Broken Wings) erschien im selben Jahr. 1918 erschien Der Narr (The Madman), das erste Buch, das er in englischer Sprache verfasst hatte. Er war Gründungspräsident der literarischen Vereinigung Arrabitah. Er gehörte der christlichen Kirche der Maroniten an. Am 10. April 1931 starb er in New York an Leberkrebs und wurde in seinem Geburtsort im Libanon beigesetzt.
Werk und Denken:
Die zentralen Motive seiner Dichtung und seines philosophischen Denkens kreisen um den Gedanken, dass das Leben, die Liebe und der Tod das Wesentliche für uns Menschen sein sollen. Sein Werk wird als Bindeglied der philosophischen Richtungen des Orients, z. B. des Sufismus, und der westlichen, durch das Christentum beeinflussten Philosophien gesehen.
Kommentar:Hallo Wolfgang und Alex,
Ja, alles sehr schön und sehr wahr... Aber wie sieht die Praxis aus, wenn du so einen pubertierenden Alles-Verweigerer im Haus hast und schier verzweifelst, weil du gar nicht an ihn rankommst, auch nicht mit Liebe und Verständnis? Da würde ich an manchen Tagen gern den besagten Bogen spannen, loslassen und... tschüss!!! Aah, selige Ruhe, sind die Kinder erst aus dem Haus...
Gruß Pedda
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