Meine Kräfte in den Beinen schwinden immer mehr,
150 Meter, dann ist der Akku leer.
Ach wie so gerne würde ich wieder spazieren gehen,
doch der gute Herr da oben erhört nicht mein Flehen.
Zwölf Tage war ich mal wieder im Krankenhaus,
vollgepumpt mit Kortison und dann noch Blutaustausch.
Was hat es gebracht, außer einem aufgeschwemmten Gesicht,
am Ende des Tunnels sehe ich fast kein Licht.
Ein klappbarer Rollstuhl steht schon zu Hause bei mir,
noch weigere ich mich ihn zu benutzen,
stur wie ein Stier.
Doch der Tag wird bald kommen,
wo ich mich hineinsetzen muss,
dann ist auch mit meiner wenigen Freiheit bald Schluss.
Wie wird es sein, das Leben in einem fahrbaren Stuhl,
kommt noch mehr Verzweiflung, oder bleibe ich cool?
Könnt ihr euch vorstellen,
wie mir bei diesem Gedanken zumute ist?
Wie lange geht es noch ohne,
wann ist abgelaufen meine Frist?


© Karl-Heinz Dütsch


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Kommentare zu "Wie lange noch"

Re: Wie lange noch

Autor: Beauforth   Datum: 30.07.2012 8:19 Uhr

Kommentar: So traurig es auch ist, dieses Gedicht zu lesen und zu begreifen, so hoffnungsvoll ist es auch, die Kraft zu erleben, die aus ihm spricht. Ich wünsche Dir alles Gute!

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