Sei doch einfach mal da

200 Kilometer,
soweit ist es nach Jena.
Rumänien, Flughäfen und Wien sind erreichbar
aber mich besuchen stellt Herkules dar.
Ich hab dich angeschrien, ja,
aber in 4 Jahren warst du 0 mal da.

Essen gab's immer,
das Dach war stets heile
nur mir zuhören, beim wimmern,
das hat kaum die Eile.
Steig endlich in dein scheiß Auto
Mutti, besuch mich, wer ist da? Der Notarzt. Achso.

Dem Jungen geht's nicht gut,
machen Sie ihm mal mut.
Der ist kaputt, um ihn herum Asche, in ihm Schutt.
Nehmen Sie ihn mit,
das ist mein Kind.

Und du wirst sagen
lösch das, was sollen die Leute denken?
Wer soll diese Gedanken ertragen?
Ich will meine Sorgen nicht ertränken,
lösch diesen Post,
steig in dein Auto, mach es, umsonst.

Ich weiß noch genau,
ich war bei LoL übel down,
du warst in der Küche
alles sauber, ohne komische Gerüche,
ne Lehrerin hat dir Parentingempfehlung gegeben
du bist ausgerastest, hast meinen Bildschirm vom PC gerissen
andere hätten dir eine gegeben, hättest eine kleben
ich hab auf Ego und Sucht geschissen, gelächelt, nicht gebissen.

Ich sage ihnen der Junge ist intelligent,
eine Gefahr für sich selbst,
drum ist er gerade ruhig, weniger durch den Wind,
nehmen Sie ihn mit.
Ich schätze du empfiehlst einen ausgiebigen Test.
Fünf minuten musste ich "Warum" schreien,
bis du es endlich benutzt hast; "Weil".

Ich schreie "Warum"
und plötzlich ist die Leitung stumm,
du rufst andere
weißt nicht weiter, voll sind deine Hände,
weißt weit weiter nicht,
was macht eine Mutti bei solch ihrem Fremden, in so düsterem Licht?

© MK

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Beschreibung des Autors zu "Sei doch einfach mal da"

Fun Fact; Damit, dass ich an anderer Stelle dieses Gedicht hochgeladen habe, habe ich das exakte Datum an dem ich clean geworden bin.

Ich bin mir sicher, hier drin sind Problematiken in Sachen Punktuation oder irgendwas anderes, aber ich möchte es nicht im Präzisen durchgehen.
Nur der Mittelteil der letzten Zeile war noch ein Punkt der mich zu der Zeit arg gestört hat. Dieses managen meiner Person als sei ich eine Person die Sie nur stichpunktartig kannte. Aber ich habe mittlerweile erkannt, dass wohl das genau der Fall war. Und ich bin mir ziemlich sicher, abgesehen von der öffentlichen Anklage ist es ihr auch ziemlich egal. Sieht halt schlecht aus, aber wenn man es nicht jedem erzählt weiß davon auch keiner den es interessiert oder den es betrifft.
Wenn die Antwort zur Aussage "Ich brauch die Liebe meiner Mutter" mit "Nein" beginnt, wird einem wenigstens irgendwann klar, dass man schon immer ohne auskam. Gibt einem schon irgendwie ein Gefühl von Stärke. Abgesehen von dem Loch das es reißt.
Aber das war auch der Tag an dem eine Depression die ca. 12 Jahre andauerte sich quasi in Luft aufgelöst hat. Muss man eben positiv sehen.

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