Nie werde ich vergessen
Deinen angsterfüllten Blick
Dein Bitten und dein Flehen
Mit gefalteten Händen
Schließlich dein Widerstand
Mit Händen und Füßen
So dass ich ein wenig Gewalt
Anwenden musste, um dich
Ins Auto zu bugsieren
Du ahntest wohin
Es musste doch sein
Ich musste so sein
So hart, so unnachgiebig
Wegen der verdammten Demenz
Es ging doch nicht mehr
In deinem Haus
Nach 60 Jahren
Zu gefährlich für dich allein
Viel zu gefährlich
Sieh‘ das doch ein
Du brauchst jetzt viel Mut
Ich mein‘s ja nur gut
Wir traten ihn an
Deinen letzten Weg
Ab ins Heim!
Du ahntest es als du sagtest:
„Ich komme nie mehr zurück“
Du solltest recht behalten
Kommentar:Ja, Eleonore, das beschäftigt mich noch immer. Diesen traurigen Blick werde ich nie vergessen. Ich komme mit heute noch so gemein vor. Ich hoffe nur, dass meine Kinder das nicht mal mit mir machen müssen. Das ist nicht schön, das wünsche ich niemandem. Ich hoffe auf Alten- WGs wenn es so weit ist, denn ins Heim möchte ich auch nicht. Das hab ich wohl von meiner Mutter.
Re: Nie werde ich vergessen - An meine Mutter (30.08.1926 - 05.04.2020)
Kommentar:Lieber Pedda,
sehr bewegend geschrieben. Das ist ein Thema worüber man nicht gerne spricht.
Ich glaube, dass ist eines der schersten Wege, die manch einer gehen muss.
Bewegende Sonntagsgrüße aus dem Norden, Sonja
Re: Nie werde ich vergessen - An meine Mutter (30.08.1926 - 05.04.2020)
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]