Du sagst mir nie was du willst
Du bist so still, bis plötzlich
die Tränen hinter deinen Lidern
hervorbrechen wie trauernde Sonnenstrahlen
und ich stehe dann viel zu feucht
Wurzelfäule selbst schon
im Wasser

Bitte sprich
Bitte schieb‘ nicht wieder
Wichtigstes
ins blaue Glas, wie immer

Sieh‘ in meine Augen –
sie spiegeln

Berühr‘ meine Haut –
sie brennt
doch auch
Das weißt du genau

Du sagst manchmal so viel
Und dann wieder gar nichts
und „alles ist gut“
Stimmt doch nicht –
das weiß ich genau

Ich wünschte ich würde dich besser kennen,
aber ich glaube wir schaffen das nicht
ich glaube wir bleiben
auf Beineslänge
(mit einer Ausnahme)
für immer
und das macht mich so traurig
so trauernd lässt es mich strahlen –
nachts im blauen Glas und roten Laken
es lässt meine Spiegel versalzen
dich so zu sehen
so verdrängend und bruchgefährdet

Ich wünschte wir würden uns besser kennen
Ich wünschte wir würden es wenigstens
versuchen


© Ja


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Kommentare zu "Auf Abstand"

Re: Auf Abstand

Autor: Verdichter   Datum: 08.08.2021 16:31 Uhr

Kommentar: Das ist sehr bewegend. Das bisschen Beziehung, das man hat, ist so fragil und ohnmächtig. Macht traurig. Und nachdenklich.

Gruß, Verdichter

Re: Auf Abstand

Autor: IchWillKeinenNamen   Datum: 08.08.2021 16:55 Uhr

Kommentar: Liebe Verdichter,

vielen vielen Dank für deinen Kommentar. Es bedeutet mir immer so viel, wenn jemand liest, was ich schreibe, und dann auch noch darüber nachdenkt.

Grüße

Re: Auf Abstand

Autor: Vergissmeinnicht   Datum: 08.08.2021 19:32 Uhr

Kommentar: Ich musste es zweimal lesen... bewegende Worte auf Papier geschrieben...
Lg.Vergissmeinnicht.

Re: Auf Abstand

Autor: IchWillKeinenNamen   Datum: 08.08.2021 21:34 Uhr

Kommentar: Auch Danke für deinen Kommentar, Vergissmeinnicht :)

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