Sitze alleine gelassen in Tränen
auf meinem Bett ganz - völlig - allein.
Den Grund dafür brauche ich nicht zu erwähnen,
verdammt dazu für immer so zu sein.

Mit 16 die Schläge, gewürgt, Angst zu sterben,
irgendwann die Befreiung geschafft, mehr aus Zufall.
Dachte, es würde irgendwann anders werden,
und doch kam ich immer und immer wieder zu Fall.

Der nächste kritisierte nur, ich war ihm zu dick.
Diät nach Diät, ich genügte nie.
Schliesslich das 10-Jahre-Gefängnis, ich war nicht sehr geschickt,
die Angst kam, doch ich ignorierte sie.

Dann befreit, endlich, doch einen Haufen Schulden.
Verliebte mich Hals über Kopf in einen Narzissten,
nahm mir vor, mich mehr zu gedulden,
hatte nie das, was sie andauernd vermissten.

Ich war - bin - nie gut genug für sie.
Passe mich an, hab Angst zu verlieren.
Was ich brauche, interessierte sie nie,
bemerkte es schon, aber liess es passieren.

Ich bin wohl verdammt, das Unglück zu lieben.
Nun sitze ich hier, wäre gerne tot.
Hab's akzeptiert, meine Ängste davor vertrieben,
vollkommen allein in meiner ganzen Not.

Niemand da, der mir zuhört oder mich auffängt.
Ihr habt mich davor gewarnt und doch hoffte ich auf euch.
Mein Herz, mein Kopf, mein Bauch, alles brennt.
Niemand da, wenn ich jemanden am dringendsten bräucht'.

Trotz allem liebte ich immer aus vollem Herzen,
opferte mich, meine Bedürfnisse vollkommen.
Was schlussendlich blieb, waren diese unerträglichen Schmerzen,
mein Schicksal - das Böse - hat wohl gewonnen.

Ich bin verdammt, die Falschen zu wählen
und nicht mehr raus zu kommen aus dem Unglück.
Meine Bedürfnisse scheinen in diesem Leben nicht zu zählen.
Ich gebe mich auf, ganz langsam, Stück für Stück.

Ja, ich wünschte, ich wäre tot, weg, einfach fort.
Irgendwo wo man mich liebt, wie ich bin.
Einfach an einem schöneren Ort.
Dafür nähme ich sogar meinen Tod hin.

Denn ich scheine es nicht zu verdienen glücklich zu sein.
Nur Angst, Depression, Unterdrückung, Selbsthass.
Ich bin nicht zu gebrauchen, bin auch unglücklich allein.
Verdammt dazu, dass ich meine Misshandlung zulass'.

Ich bin nun ganz allein, muss es alleine schaffen,
mich zu befreien, doch ich schaffe es nicht.
Ich liebe ihn, werde ihn niemals verlassen
und so gebe ich mich rein in die Beziehungspflicht.

Dann bin ich halt traurig, unglücklich und voller Schmerz.
Dann leide ich halt, halt mich fest an guten Sachen
und lasse es zerspringen, mein viel zu grosses und gutes Herz.
Werde dies, solange ich lebe, halt mitmachen.

Vielleicht kommt er ja, der Tod, und befreit mich doch.
Ich schlafe ein, ganz sanft und wache nicht mehr auf.
Er holt mich raus aus dem Gefängnis, dem schwarzen Loch.
Endlich Schluss damit, dass ich vor mir selbst davonlauf'.

Ich - tot. Ich bin froh, es ist vorbei.
Auf dass das Traurigsein nun endlich beendet sei.


© untitled_junk


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Kommentare zu "Verdammt zu lieben"

Re: Verdammt zu lieben

Autor: Jens Lucka   Datum: 12.02.2021 11:32 Uhr

Kommentar: Ich glaube fest daran , dass das Aufgeben in dem ,unserem wohl einzigen kein Weg sei, so sehr man sich auch darin verbohrt und sich hin zu geben fühlt.
Wer so schreibt !!! , kann nur Zuspruch finden, im Wesen ,Zuneigung und Leib.
Auch ich währe längst nicht mehr, hätte ich auf den letzten Schritt gehört.
Und irgendwann kam der Frühling ins Leben zurück. Mein Wille ebenso.
Ich kann dir nur Hoffnung zusprechen und dich bitten ,an dich zu glauben , zu Kämpfen und deine Chance auf dieser Welt zu sein aus zu schöpfen, für deine Seele und dein Glück.

Liebe Grüße ,Jens

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