Sie schaut zum Fenster hinaus.
Die Bahn fährt ratternd vorbei.
Der Regen macht ihr nichts aus.
Es ist ihr alles einerlei.
Sie sollte wohl ihre Wäsche waschen,
auch sich selbst mal wieder baden.
Sie sollte nicht so viel Süßes naschen
und weniger sich selber schaden.
Ja, das alles ist ihr sehr bewusst,
doch ihr Körper ist steif und taub.
Sie kommt nicht hinweg über ihren Verlust,
es zittert die Seele wie Espenlaub.
Wem nutzt es, morgens aufzustehen?
Wozu soll sie alleine essen?
Die Zeit will nicht vorübergehen
und gar nichts hilft ihr zu vergessen.
Hieße vergessen nicht auch verraten?
Aus dem Auge, aus dem Sinn?
Sie wehrt sich verzweifelt gegen solch Taten,
flüchtet sich lieber zur Flasche mit Gin.
Sie lässt niemanden an sich heran.
Familie und Freunde steh'n ihr zur Seite.
Sie hoffen auf Besserung - irgendwann,
entfernen leis aus ihrem Feuer die Scheite.
Was sie jetzt braucht, ist Liebe und Halt.
Menschen, die sie nicht fallen lassen.
Irgendwann öffnet sich in ihrer Nacht ein Spalt
und man kann sie bei den Händen fassen.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]