Ich will sie alle zurück, alle meine Süchte, damit sie mir gleich sind - Die Gerüchte.

Es kommt mir vor als brüchte ich sie, würde bettelnd auf knie,

verlangen danach, zu wissen was sie sagen, sich vielleicht über mich beklagen oder mir am liebsten in die Fresse schlagen? Mir wird unwohl, nicht ganz behagen, bei dem Gedanken - in denen wir doch alle mal versanken - einfach zu gehen. Und lassen den Rest der Welt hinter uns stehen, während man selbst verfault unter der Erde, eins mit der stillen natur werde.

Ich will doch nur Frieden, Liebe und Glückseligkeit, aber alles, nur nicht das macht sich in mir breit. Ich will seit eh und je das warme Gefühl in meinem Herzen spüren, dass die ganzen Schmerzen verdrängt und nicht länger brennt. Wie der pure Wodka, der Vernunft und Wille voneinander trennt.

Sie sagen alle, meine Sucht sei nur irgendeine Flucht, ich wolle mich betäuben, von dem süßen Tod weiter träumen. Sie haben alle keine Ahnung. Alles Idioten, Taugenichts, Hinterwältler, Unwissende, Untermenschen, Minderbemittelte, besserwisserische Wixxer.

Ich betäube nichts, frage mich jeden Abend nur: brichts? Das kümmerliche Herz, dass sich nur im lieblichen Suff berühren lässt, mein Mund sich an die Flasche presst. Lässt es mein Verstand zu, ihn abzunehmen, den Verband, den ich um mein Herz wie eine Irre herum band, mit Tacker, Nagel und Hammer, Tesa und Beton, Panzertape und Superkleber.



Ich verrate euch nun die Wahrheit, keiner macht mein Herz taub, ehe zerfällt es zu Staub, nur will ich es einfrieren, mein Gesicht, es soll nicht heißen ich würde mich zieren, nur bin ich dabei mich zu verlieren. Der süße Nektar bringt mich zurück, zu all dem was ich war und bin. Tief irgendwo in mir drin.

Es klingt verrückt, manchmal bin ich selbst entzückt, wie ein Herz aus tausend Teile, auf mich drückt. Die einzelnen Teile sind spitz und scharf, wie ein zerbrochenes Glas. Mit meinem Erbrochenen...kommts nicht mit. War mein erster Schritt, mein erster Versuch...

Ein Tuch um es zu bedecken, kann die schmerzen nicht verstecken. Doch wer kann ein Glas reparieren, ohne das Feuer zu schieren und es zum glühen und brennen zu bringen? Ich will keine heiße Glut in mir, kein Feuer, keine Flammen, die mich vielleicht ins Unglück verdammen?

Wenn das Glas, die Teile verbrennen, trennen Verstand und Wille, weder Schmerz noch ein zerbrochenes Herz, nur ein schwarzes Loch, Kohle und Asche...nur Dreck und zurück bleibt ein Fleck.

Doch bin ich nicht schon längst angekommen? Hab ich dieses Ziel nicht schon erklommen? Schlagt die Trommeln, schlagt die Pauken! Es wird doch alles nichts taugen. Werde weiterhin an dieser Flasche saugen, bis sie sich langsam schließen, meine müden Augen.


© Profan


0 Lesern gefällt dieser Text.

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Süchte, ich will sie zurück!"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Süchte, ich will sie zurück!"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.