Heut' Nacht da hab ich leis' geweint,
ich mußte mich sehr grämen.
Immer wenn was Sinnlos scheint,
dann fließen bei mir Tränen.

Niemand sollte Anteil nehmen,
ich lag lang alleine wach.
Anders müßte ich mich schämen,
hielten sie mich doch für schwach.

Geht mal wieder etwas schief,
dann krieg ich das wieder klar.
Ist das Loch auch noch so Tief,
steh' ich mit 'ner Leiter da!

Doch manch einmal in tiefer Nacht,
Da wird es auch für mich zu schwer,
Der schöne Schein zusammenkracht
und es folgt das Tränenmeer.

Als damals die Mama starb,
da wollte ich laut weinen.
Doch nach Außen blieb ich stark,
ich tat es für die Kleinen.

Sie müssen sich noch orientieren,
daß hab ich damals schon gespürt,
würden sich komplett verlieren,
wenn sie niemand vorwärts führt.

Auch wenn ich selbst den Weg nicht seh,
find ich ihn doch weiß nicht wie.
Doch das ich selbst am Abgrund steh,
das zeig ich ihnen nie.

An wen soll'n sie sich halten?
Wir sind alleine hier!
Es gibt noch uns'ren Alten,
Der flüchtet sich in's Bier.

Wir wollten fest zusammensteh'n,
hat er mir mal versprochen.
Dann ist, mit Mama, das gescheh'n
und er ist daran zerbrochen.

Nur manchmal liege ich noch wach
Und zähle, lang, die Stunden.
Kommt er dann der nächste Tach,
die Tränen sind verschwunden.


© Matze Schröder


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Beschreibung des Autors zu "Leise Tränen"

Verlußt sucht sich immer die falschen Opfer....
oder etwa nicht?

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Kommentare zu "Leise Tränen"

Re: Leise Tränen

Autor: Uwe   Datum: 10.01.2015 0:19 Uhr

Kommentar: Ja, Verlust hat wenig mit Lust am Hut.

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