Die Seele ist ein weites Land,
mit Pfaden, wirr verschlungen.
Auf diesen Pfaden höre ich,
Töne, die längst verklungen.

Sie klingen aus frühen Kindertagen,
so unendlich zart und leise.
Doch auf den wirren Pfaden werden sie
zu einer traurig' Weise.

Traurig klang die Melodie,
durchs schwere Kinderleben.
Im dumpfen Moll, da hört' ich sie,
an Vaters Bahre beben.

Ich hofft' ich könnt einmal im Leben,
hörn eine lust'ge Melodei.
Doch, kaum hab ich sie vernommen,
ist alles wieder schon vorbei.

Die Seele ist ein weites Land,
die Pfade eng, voll Steine.
Ich stoß mich immerzu daran;
kein Wunder, dass ich weine!


by suedwind


© August Zinser


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Kommentare zu "Die Seele ist ein weites Land."

Re: Die Seele ist ein weites Land.

Autor: noé   Datum: 11.11.2013 13:45 Uhr

Kommentar: Traurig oder nicht - Gustl, Du HÖRST sie noch, die Melodie! Die Pfade mögen verschlungen sein, aber, glaub' mir, die Seele hat noch genug andere, die Du noch nicht gegangen bist, die Du vielleicht erst finden kannst, wenn Du den Kopf ein wenig hebst, um über ausgetretene Pfade hinweg die neuen, anderen zu erkennen, mit erhobenem Kopf andere Töne erlauschst. Die Melodie, sie erreicht Dich noch, sonst könntest Du nicht so schreiben!
Novembergrüße von noe

Re: Die Seele ist ein weites Land.

Autor: Suedwind   Datum: 11.11.2013 14:49 Uhr

Kommentar: Küss die Hand, liebe Noe!
Danke für Deine lieben Worte
Liebe Grüße
Gustl!

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