Ich trete in meine Wohnung.
Sie ist kalt. Sie ist dunkel.
Die Dunkelheit ist wie´ne Drohung.
In ihren Augen ist ein böses Funkeln.
Sie beugt sich über mich mit all ihrer Kraft.
Sie will mich vernichten, bald hat sie es geschafft.

Diese Wohnung ist lange kein Heim mehr.
Sie ist lange ein Monster, will mich töten.
Sie ist schon lange hinter meinem Leben her.
Sie kennt mein Leid genau, sowie meine Nöten.
Daran packt sie mich wirbelt mich herum.
Ich schrei lang nicht mehr. Ich bleib stumm.

Diese Wohnung hat sich verändert nach ihr.
Sie hat ihr Antlitz verändert, wohl für immer.
Nachdem sie mich verließ, änderte sich alles hier.
Erst war es nur düster, aber bald immer nur schlimmer.
Ich weiß nicht warum sie mich verlassen hat.
Ich weiß nichts mehr. Ich dreh am Rad.

Diese Wohnung hat mit ihrer Dunkelheit verschlungen.
Sie hat mich meiner Seele beraubt, hat mich gemeuchelt.
Sie ist langsam in mein innerstes eingedrungen.
Sie hat mir einfach von Vergebung geheuchelt.
Doch nun bin ich ihr Sklave für immer und ewig.
Das zu verändern bin ich einfach zu unfähig.

Diese Wohnung bringt mich langsam, langsam um.
Sie hat mir schon mein Herz und Wille geraubt,
Jetzt dreht sie mir auch noch den Hals mit um.
Doch ich kann es schaffen. Ich bin kurz aufgetaut.
Ich öffne das Fenster und springe hinaus. Fünf Etagen.
Ich bin wieder frei. Verzichte auf Applaus und meine Gage.


© PeKedilly


0 Lesern gefällt dieser Text.

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Die Wohnung"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Die Wohnung"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.