Die Panik jagt mich durch den Saal –
ich tanze lüstern mit dem Tod!
„Das Altern“ heißt sein Areal –
und jeder weiß, was ihm da droht.

Sein Rhythmus ist mir viel zu hart,
ich komme einfach nicht so mit.
Doch er ist schon in voller Fahrt –
ich halte mich an keinen Schritt!

„Ich schlag‘ die Zeit für dich kaputt“,
das flüstert er mir frech ins Ohr –
„In Kürze bist du nur noch Schutt!“
Da steht mir ja noch was bevor…

Der Tod hat viele, die ihn mögen,
sie morden, weil der Spaß sie treibt!
Triumph ist das, nicht ohne Bögen,
der hirnverbrannt Geschichte schreibt.

Obgleich mir nichts davon gefällt
tanz‘ ich den Tanz zu Ende, denn,
ich bin in diesen Saal gestellt,
ganz ohne „Aber“ oder „Wenn“.

Drum hüte ich, so gut ich kann,
was mich noch aufrecht hält und frei.
Ich stell‘ mir vor, ich wär‘ ein Mann
und kein Besorgnisallerlei!

Dem Tod seh‘ ich blöd ins Gesicht –
und sind auch seine Augen hohl,
ich weiß es schon, das stört ihn nicht.
Ja, mir wird schlecht, er fühlt sich wohl!

Bei seinem Schwung und der Musik,
die betäubend quietscht und brüllt,
denk ich an ein ganz anderes Stück,
das meine größten Wünsche stillt.

Denn ich hör’ lieber Sinfonien,
die schön und sanft, melodisch klingen.
Daraus will ich den Sinn beziehen,
den Sinne zur Erfüllung bringen!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Tanz mit dem Tod"

Re: Tanz mit dem Tod

Autor: noé   Datum: 25.09.2014 10:02 Uhr

Kommentar: Das ist kein Gedicht über den Tod, Gott-sei-Dank, sondern ein Gedicht über das Leben (wollen). Sehr gut!
BiSi noé

Re: Tanz mit dem Tod

Autor: possum   Datum: 26.09.2014 1:17 Uhr

Kommentar: Besorgnisallerlei ... trotz der ensten Lage darf ich schmunzeln! LG!

Re: Tanz mit dem Tod

Autor: Alf Glocker   Datum: 26.09.2014 17:21 Uhr

Kommentar: Schmunzeln erlaubt!

LGs

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