Der Nebel drängt sich zurück zur Peripherie von dem,
was offenbar mein Bewusstsein zu seien scheint.
Der Gedanke an das Vorher verschwimmt unbequem,
als in der erlösenden Leere dunkler Verdacht erkeimt.
Ich atme ein, will diese Welt in meine Lungen saugen,
als wenn sie mir eben erst erschaffen worden wäre,
als könnte ich sie noch aus diesem Kosmos zu rauben.
Es ist abwegig und trotzdem vermiss ich die Leere.
Ich fühle wie in meinen Augen blutige Tränen schimmern,
spüre auch wieder die Schmerzen und die Enge im Genick
und versuche mich krampfhaft ans Jenseits zu erinnern,
doch egal wie lange ich fort war, ich bin wohl wieder zurück.
In meinem Brustkorb fühle ich wieder Sys- und Diastolen.
Alles hat sein Gegenstück, selbst auf den Tod folgt Leben,
Ich erkenne den Plan dahinter und grinse unverhohlen.
Sie hatte Recht, für jeden Topf muss es einen Deckel geben.
Kommentar:Huh! Ist das gruselig, Karsten...
Wer ist diese "Sie", die Recht hatte mit dem Topf und dem Deckel?
Ich hatte bei "gerissenen Galgenstricken" eigentlich eher etwas anderes erwartet, beim Nachschauen dann aber gesehen, dass es tatsächlich in die Kathegorie Gedichte über den Tod einsortiert war...
noé
Kommentar:Ein so flüchtiger, kurzer Augenblick der inneren Rückkehr ins Leben, mit so vielen Worten und in so fein differenzierten nacheinender folgenden Empfindungen beschrieben - wie in der Zeitlupe! Bin voller Staunen.
L.G. Ree
Kommentar:Danke, dass ihr selbst für ein so düsteres Gedicht Lob findet. :)
Kann schon sein, dass die Kategorie nicht optimal gewählt ist, gestern Abend viel mir aber auch keine passendere ein.
Die "Sie", welche mit dieser einfachen doch brillianten Weisheit vermutlich Recht behalten hat, ist einfach Jemand aus der Vergangenheit. Ich muss wohl dazu sagen, dass dieses Gedicht schon relativ alt ist.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]