Mein letzter „Freund“, so bleibe doch gelassen!
Du kennst mich nicht – ich bin ein Elefant,
die Quintessenz aus allen trüben Tassen,
der Eulentill im Spiegelland,
ich bin der letzte Mohikaner,
der sich ver-sucht im Narrentreiben,
ein Schlemmermax und auch Spartaner.
Willst du mir hinter Ohren schreiben:
„Pass auf, mein Kleiner, ene mu,
mene tekel, raus bist du“?

Das habe ich vor langer Zeit begriffen!
Hier ist der Untergang akribisch kalkuliert,
die Zukunft ist schon allerorts vergriffen,
der Hoffende bleibt angeschmiert –
er sieht sich „Späßen“ ausgesetzt,
die keinerlei Humor beweisen,
von einer dumpfen Ahnung wie verletzt,
noch eingeschmiedet in ein Eisen,
das jede Menschenwürde grob negiert.
Doch du bist es, der mich verliert!

Mit dir will ich doch nichts zu tun haben!
Dem Unsinn bin ich als Geschenk versprochen.
Du wirst mich kaum in hehrem Gram begraben,
der Zauber „Abgrund“ ist gesprochen.
Er führt mich in ein tiefes Himmelsloch –
er macht mich unangreifbar für die Drachen,
die Giftmüll speien, noch und noch.
Wo Höllenhunde mich bewachen,
da fliehe ich in meinen Wahn!
Wo – bitte – bin ich besser dran?

Ich sag‘, ich bin nicht habhaft durch Gewalten,
die mich für ihre Ziele miss-verbrauchen.
Der Satanskirche schlimme Ölung zu erhalten,
lässt mich in Fantasien tauchen,
die mich verglühen und doch heilen.
Nun ignoriere ich was meine Seele frisst!
Voll Abscheu will ich hier nicht weilen –
und dies ist meine ganze Sterbenslist…
so endet allen Lebens Lauf:
ich löse mich in gar nichts auf!

An mir soll keine Macht etwas gewinnen!
Kein Schicksal, Universum, nicht der Tod –
die sollen halt auf eig’ne Rechnung spinnen.
Für mich gilt weiter kein Gebot!
Denn ich bin ein Hallodri und der imitiert
den „Witz“ des Lustpiels „Seid gefoppt,
seid froh verarscht und vorgeführt“.
Ich bin es, der sich selber stoppt!
Am Ende war ich nicht mal da:
ein Nicht-Verlauf, der nie geschah!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Eine Ode an den Tod"

Re: Eine Ode an den Tod

Autor: noé   Datum: 18.02.2014 8:32 Uhr

Kommentar: "...da fliehe ich in meinen Wahn! Wo – bitte – bin ich besser dran?..."
Manchmal kann das tatsächlich eine Option darstellen. Zumindest könnten die Höllenhunde so lange Deine Spur verlieren, bis Du es geschafft hast, Dich in ein Nichts aufzulösen.
Und dann schnuppern sie wild herum und haben in den Nasen eine vage Ahnung: "...da WAR doch 'was...?"
Big Sis

Re: Eine Ode an den Tod

Autor: Juergen Wagner   Datum: 18.02.2014 9:01 Uhr

Kommentar: Mein lieber Schwan
So ein Titan!

Das mit dem Nichts
wo gar nichts ist
ist jederzeit der stille Ort
Wo endet auch das steile Wort

Mutig, mutig! Grüße! Jürgen

Re: Eine Ode an den Tod

Autor: Alf Glocker   Datum: 18.02.2014 9:13 Uhr

Kommentar: Danke Euch beiden - und verkünde: ich warte mit der Auflösung noch ein Weilchen.

LieGrü
Alf

Re: Eine Ode an den Tod

Autor: possum   Datum: 19.02.2014 0:26 Uhr

Kommentar: Gut, dass du noch eine Weile wartest damit! Liebe Grüße!

Re: Eine Ode an den Tod

Autor: Alf Glocker   Datum: 19.02.2014 7:30 Uhr

Kommentar: O, Poosum, ich beanke mich! LieGrü A

Re: Eine Ode an den Tod

Autor: Alf Glocker   Datum: 19.02.2014 7:31 Uhr

Kommentar: d dazu, ein o weg, ein s dazu. :-))

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