Wir leben in glücklichen Zeiten
frisch abziehbarer Lebensleiber
nackt und bloß
das L der verirrten Zuflucht Suchenden
prangt uns entgegen.



Immerzu darüber gestrichen die
freie Rede zu verstellter Sicht
die da lautet:

siehe zu und nach Dir

gerichtet an jene denen
NICHTS anderes mehr zu tun bleibt
als sich umzusehen
sich frei zu graben
unter erneuter Treibjagdflut
immer ein Atem hinzu gesellt
welchen es nicht mehr zu atmen gilt
denn der Raum für das ach so gerne
propagierte Tun ist ein bewusst
nieder geschlagener Schritt
auf das nichts mehr zu tun bleibt
als den letzten Atem dem verbleibenden
Vakuum gewesener Daseinsdaten
den sorgsam gehüteten Nichtraum zu gewähren.



Es ist das letzte was zu tun bleibt
in einer Welt welche sich Sphären
ohne Achtung von Recht einräumte
und Leben verräumte in das
fern gewünschte Nirgendwo
dank der einzig gangbaren Regel die
ein solches System zu achten
gewillt ist:


Nichts zählt außer der
Zielvorgabe unter
A u s s c h l u s s
dessen
was uns Menschen noch
S p i e l r e g e l
sein kann.


Rechtsfrei organisierte
Nichträume
unerwünschten
Lebens.


Wir
leben
in
ach
so
unglaublich
glücklichen
ZEITEN


und
wenn
es
derer
Menschen gäbe
die da
austreten würden aus der Reihe der Entrechter
wäre NIEMALS möglich was
uns die Gegenwart zu sein hat denn wir



l e b t e n

i n

f a l s c h

e t i k e t t i e r t e r

Z e i t


© Monja Ben Messaoud


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Beschreibung des Autors zu "ORDNUNGSLIEBE TEIL II"




Leben ist kostbar und ein jeder tut was er kann, es zu hüten und zum
erblühen zu bringen.
Doch was bleibt zu tun, wenn alles Tun Zerstörung erfährt und auch
dies trotz möglicher Zeugenschaft, von nicht gelebten Interesse ist.


Egal ob in Lampedusa oder in Deutschland in gewisser Rechtskonstellation,
wenn die Menschen gelernt hätten einander Mitmensch zu sein, statt wie
schon oft realisiert, weg zu sehen, wäre nicht existent, was heute gängige
Praxis ist.
Es ist Weihnachten und als Menscheneinzelner liebte ich dieses Fest und
den Gedanken dahinter stets.
Doch was in den letzten Jahren an Ereignissen überlebt werden durfte,
raubt mir nicht nur den Atem.

Wo auch immer dieses wirkliche Weihnachten hin verschwunden sein mag, ich
kann es nicht mehr erblicken.
Alles was bleibt ist Fassungslosigkeit.

Nicht hören.
Nichts sehen wollen.
Nichts sagen.


Die einen führen Krieg mit Waffen.
Die anderen führen Krieg dank funktionaler Institutionen ohne
Anbindung an das Verstehen von Humanität.

Wer Agenturen welcher Art auch immer, die Gestaltung von Politik im täglich zu
lebenden Alltag überlässt, hat sein Regieren auf bloße Formalitätsebenen
reduziert und hierdurch ein inhaltliches Outsourcing realisiert, was mittelfristig jedes Gemeinwesen aus dem Inneren heraus zerstören wird.
Willkür und die Abkehr grundsätzlicher Werte von Leben und Menschenwürde untergraben das essentielle Fundament einer globalisierten Gesellschaft.




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