Wo einst Gerechtigkeit
und Menschlichkeit den Pinselstrich
gen Leben und Miteinander führte

ereignete sich
was dem Sein stets eine Herausforderung
und Gefahr darstellt:


Glück und Tun nicht in Verbindung
mit Zufall wahrzunehmen
sondern dem fernen Selbst
in alleiniger Tat blind geschlagener
Ausschließlichkeit
zuzuschreiben

Trunken aufgrund von Fluss an Tun
und Begleitung an Seele
wird schnell weitere Blindheit heran gezogen:


Probleme in der Welt und dem Sein ?

Das gibt es nur bei nahfernen Anderen !



Niemals bei jenem

dessen Nichtsehen
dessen Nichthören
dessen Nichtfühlen

begleitenden Seelen den Atem und die Luft verschließt.



Eng geworden
entflieht angebrochener Geist in unwiederrufliche Ferne.

Eng geworden umschließt Schwärze an Leib eine
wund geliebte Zerbrechlichkeit vergrabener Farbesfülle.



Eng geworden bleibt fern geschlagenes Tun
geraubt von jenen
die Leben namenlos setzen
in Unterstützung durch einen Geist

der zum Verrat an sich selbst angetreten
ward
obgleich sein vormaliges wollen
vor langer
in Rauch aufgelöster Zeit

ein anderes war.



Vergessen durch sich und in sich selbst

Vergessen weil es leichter fällt Unrecht zu Recht umzuettikettieren

statt Mitmenschen vor unlauterer Zuordnung eine

M u t s t i m m e

zu sein

und vor allem

zu bleiben



Vergessen sind nicht nur die Toten

vergessen ist nicht nur beistehende Menschlichkeit

vergessen ist seine Bahn des Lebens
auf der er einmal voller Kraft zur Farbe empor stieg
um in Selbstverleugnung zu fallen


© Monja Ben Messaoud


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Beschreibung des Autors zu "Sich verlaufende Leben"




Zugehörig der Lyrik-Anthologie "UNBEHAUST".



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