Jeden Tag zum Abendbrot
Gibt es eine Scheibe Tod.
Ich verschling' sie wie das Leben auch,
Doch ganz wohl ist mir nicht im Bauch.

Schmetterlinge, ungekaut,
Sind ebenfalls schwer verdaut.
Ich faste aus Angst, fresse aus Frust,
mal heißhungrig, mal unbewusst.

Auch bis zum Rand gefüllt,
Ist der Hunger nicht gestillt.
Ich warte, dass ich Sättigung verspür,
Doch nichts, nur ein Magengeschwür.

Ab und zu, zu voll vom Leben,
Muss man sich übergeben.
Selbst das zügelt den Apetit kein Stück;
Er reitet mich zum gedeckten Tisch zurück.

Kauen, schlucken, ohne Ruh,
Die Zunge raus, der Mund nie zu.
Doch mit jedem Bissen ist da etwas, das mich frisst
Bis am Ende keine Scheibe von mir übrig ist.


© @Schöne Scheisse


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