Abschied

Mit starrem sehnsuchtsvollem Blick
bettelnd, flehend suchend –
ich will nicht gehen
zu hause ist mein ganzes Glück!
Wollt ihr mich nicht verstehen?

Ungläubig starr, verzweifelt ist sein Blick.
Zu zweit zu Hause
Tränen füllen eine Pause –
das letzte Stück – wortlos leer –
die Beine ohne Kraft –
zu gerne hätte ich das geschafft!

Langsam nähern sich in Scharen
am Fuß des Bettes - lächelnd friedvoll –
auf leisen Sohlen
Seelen die Verwandte waren
sie wollen mich jetzt holen.

Bilder der Vergangenheit
ein jeder den eigenen Vorteil bedacht
jahrelanger Geschwisterstreit
so hat die Familie sich –
bis über den Tod hinaus verkracht.

Angst beherrscht das nüchterne Wissen.
Bäumt auf sich gegen die Natur -
er will nicht gehen müssen –
lasst mich bei denen die mich lieben nur!
Verzweifelt - kraftlos - sinkt er in sein Kissen.

Die Decke für den Kälteschutz
er kämpft – sie darf ihn nicht berühren -
nein lass sie weg - sie wollen mich entführen.
Ich will sie nicht – die Decke eben –
möchte bei Euch auf der Erde leben!

Guter Gott erhör mein Flehen!
Lass uns eine Brücke bauen.
Zeige ihm den liebevollen Mann
der ihm die Hand gibt im Vertrauen
und er dann in Frieden gehen kann.

Die Augen sind erschöpft geschlossen,
zu Ende ist der Kampf um seine Decke.
Eingeschlafen ist er sanft
beendet hat er ruhig und entspannt
seine letzte Strecke.


© Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung.


1 Lesern gefällt dieser Text.


Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Abschied"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Abschied"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.