Die Seele verläßt das gastliche Haus
und schwebt in die Welt der Engel hinaus.
Frei, ungebunden von Raum und Zeit,
streift sie die Unendlichkeit.

Frei, ungebunden schwebt sie ins Nichts.
Tanzt zu den Klängen und Farben des Lichts.
Sucht nach dem morgen, das gestern noch war.
Sucht in den Tränen nach dem was geschah.

Frei, ungebunden doch kehrt sie zurück,
will noch verweilen und gehen ein Stück.
Doch reicht ihr kein Traum, länger bleibt sie nun fort,
getrennt von der Schwere, am himmlischen Ort.

Es bleibt nur das Haus, die Seele ist fort,
nichts holt sie zurück, keine Träne, kein Wort.
Dann bringt auch das Haus man zur ewigen Ruh,
Wo bist du Seele, schaust du uns zu?


© Sigrid Hartmann


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Beschreibung des Autors zu "Die Seele"

Was geschieht mit der Seele eines Demenzkranken?

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Kommentare zu "Die Seele"

Re: Die Seele

Autor: simon   Datum: 07.03.2013 9:17 Uhr

Kommentar: sehr theosophisch!
schön!
lG Simon

Re: Die Seele

Autor: Alex Anders   Datum: 07.03.2013 16:32 Uhr

Kommentar: Hallo Sissy,
als meine Frau nach über drei Jahren Leidenszeit im Krankenhaus starb, lag sie in dessen schönstem Zimmer: Unter dem Dach, hell, luftig, mit Fenster in alle Himmelsrichtungen. Ich war als einziger dabei, als sie ihren letzten Atemzug tat und habe unserer Tochter gern ihren Wunsch erfüllt, alle diese Fenster zu öffnen (nachts um 10), damit die Seele unversperrte Wege findet. Eine tröstende Vorstellung wie dein Gedicht. Liebe Grüße, Alex

Re: Die Seele

Autor: [email protected]   Datum: 09.03.2013 9:39 Uhr

Kommentar: Es tut so weh , aber gleichzeitig ist es schön und gibt der seelen die Gefühle wieder , die man begraben hatte

Re: Die Seele

Autor: P. Karl-Marx   Datum: 18.03.2013 11:07 Uhr

Kommentar: Ein wunderschönes, trauriges doch auch hoffnungsvolles Gedicht.

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