Das Haus ist nun in Wahrheit leer
und voll ist doch mein dummes Herz.
Und meine Seele ist ein Meer –
sie treibt gerade höllenwärts.

Der öde Weg in oft begang’ne Gassen,
der mich in alte Schlünde zieht,
erlaubt mir nicht dich anzufassen,
obwohl mein Fleisch für dich erglüht.

Ich liege mit der Kraft im Argen,
die mich auf diesem harten Boden,
den einst noch unsere Träume bargen,
erdrückt durch deine schrägen Episoden.

Die Tränen, die da fließen müssten,
erreichen ihren Ausgang nicht –
ich weiß doch, wie wir uns noch küssten
und schaue dir nicht ins Gesicht.

Die Schatten, die schon längst vergessen,
die weitab meines Lebens schienen,
die machen mich jetzt wie besessen.
Sie prägen deutlich unsere Mienen.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Mienen- Spiele"

Re: Mienen- Spiele

Autor: Uwe   Datum: 18.10.2014 21:28 Uhr

Kommentar: Alf, ich freue mich, dass ich ein Wort, dass ich genau für dich benutze, nun auch von Yvane für dich gelesen habe. Genial.
Du schreibst Geniales genial!
u.

Re: Mienen- Spiele

Autor: Uwe   Datum: 18.10.2014 21:29 Uhr

Kommentar: Nachsatz: Und ich weiß, wie schwergewichtig ein solches Urteil ist, wie peinlich es wirkte, wenn es nicht stimmte.

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