Ja, wenn es Nacht wird und die Lampen in uns brennen,
dann strömt man über, fast wie in römischen Fontänen...
Die Wunder, die da warten bis wir sie erkennen,
begegnen uns und wir empfinden unter Tränen:
daß Dunkelheit nicht gar so einsam macht – es scheint
als hätten wir doch nur das Spiegelbild beweint.

Die Scheibe glänzt und zeigt uns deutlich viele Jahre,
die trotz Kampf für uns zumeist verloren gingen!
Doch immer noch sagt eine Stimme: "Mensch erfahre".
Was wird die Zukunft denn noch alles bringen?
Wir haben sie in manchen Träumen schon gesehen...
und wissen doch nicht wo wir wirklich stehen!

Komm , Augenblick, verneine diese Welt – Vertrauen,
das sich bisweilen schützend vor uns "Engel" stellt,
verhindere, daß wir auf die Talente bauen,
die stets unbeachtet bleiben auf der schönen Welt!
Wir sind dem wüsten Treiben völlig ausgesetzt.
Das ist es was den freien Geist zutiefst verletzt!

Auch wenn wir überfließen vor lauter echter Phantasie,
wir reichen doch nicht an das derbe Schicksal hin.
Der große Richterspruch "Das schafffst du nie",
legt über dich den dunklen Zaubersinn,
der wirklich einsam macht und unverstanden: arm!
So halte denn die Möglichkeiten FÜR DICH warm!

Dein Herz ist für die feinen Gaben ganz ergriffen,
die in dir wirken, so als seien sie tatsächlich gut...
Doch alle Himmelsmacht hat lustig drauf gepfiffen –
und du erstickst deshalb im eignen, heißen Blut!
Nun sei nicht traurig, denn die hellen Lampen brennen,
obwohl sie gleich dein wahres Spiegelbild nicht kennen!!

Der Zaubersinn

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Der Zaubersinn"

Re: Der Zaubersinn

Autor: Sonja Soller   Datum: 15.12.2023 13:03 Uhr

Kommentar: Gut geschrieben, lieber Alf!

Klingt sehr melancholisch!
Sehr gerne gelesen!

Herzliche Grüße aus dem sprachlosen Norden, Sonja

Re: Der Zaubersinn

Autor: Alf Glocker   Datum: 16.12.2023 8:22 Uhr

Kommentar: Übelwind - deine Widersacher?

Sonja - herzlichen Dank aus dem ebenfalls so langsam sprachlosen Süden

Alf

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