Komprimierte Historie

vertagte Essenz

blau getüncht.



Leichenleidgebirge

wandern den Küsten

des Vergessens entgegen.


Einzelfälle in Serie gesetzt.


Ein Prototyp

von bereits

bekannter Statur

denn

geladen wird:


Altlast

in trister

Gleichförmigkeit.



Die Homogenisierung

von Leben

ohne Welt und Bindung.


Bleierne Trägheit

die Antwort auf waffenstarrende

Betriebsamkeit gen Kriegswirtschaft.



Kausalfolgen hingegen

sind Tänze

ungeladener

Gattung.



Ein Quell

zwei

Großer Kriege

und sich dennoch

nicht zu schade

für weitere Geschäftigkeit

im Mordsmetier.



V e r g e s s e n

die

S t u n d e

N u l l

verdrängt bis hin zur

Geisterstunde

worin alles Sinnen auf das

W a r u m

den Reigen der Entmenschlichung tanzt.



Ein

s c h w a r z e s

H a u s

ohne Bewohner

angefüllt mit einer

Vergangenheit

in einer Gegenwart

ohne ein Heute.


© Monja Ben Messaoud


7 Lesern gefällt dieser Text.









Beschreibung des Autors zu "EUROPA -Eine rüde Dame"





Zugehörig der nicht enden wollenden Lyrik-Anthologie
"Plasmogen oder Alles im Freien Fluss".






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Kommentare zu "EUROPA -Eine rüde Dame"

Re: EUROPA -Eine rüde Dame

Autor: Honigtraum   Datum: 16.07.2014 21:43 Uhr

Kommentar: Aus den Augen, aus dem Sinn.. leider. Wunderbar kritisches/trauriges Gedicht!


LG Honigtraum

Re: EUROPA -Eine rüde Dame

Autor: MonjaBenMessaoud   Datum: 16.07.2014 22:24 Uhr

Kommentar: Danke Dir HONIGTRAUM,

ja, so ist dies mit der Erinnerung, welche zu Ritualen erstarrte und darin dem Erinnern keinen Raum mehr lässt.
Eine Gegenwart, welche das Vergessen pflegt, ganz so als gäbe es keine Chance aus Fehlern zu lernen.
Als gäbe es keine Geschichte im Sinne einer Erkenntniswissenschaft.

Alles jenseits dem Zahlendogma wird achtlos zur Seite gedrängt.
Verklingende Menschenleben und ausufernde Kriege sind somit eine logische Folge.
Bezahlt in der Ferne.

Lieben Gruß

Re: EUROPA -Eine rüde Dame

Autor:   Datum: 24.02.2015 15:16 Uhr

Kommentar: Die Rechte eines Europäers enden bereits an seiner allmächtigen Verwaltung.

Die Hilflosigkeit der Bevölkerung in wohlformulierten Fesseln und Gesetzen,
welche allein die Rechte Privilegierter und wenn wir schon dabei sind,
von Verbrechern...

Das Schauspiel im Bundestag oder in Brüssel,
wo kaum einer präsent ist von jenen Larven,
die nur die Lobby von Konzernen wahrhaftig
repräsentieren.

Re: EUROPA -Eine rüde Dame

Autor: MonjaBenMessaoud   Datum: 24.02.2015 16:50 Uhr

Kommentar: Ja, so ist es.
Gesetze, welche nicht Berge oder Hindernisse, sondern Menschen versetzen, als
seien die Bürger das Problem, und nicht der verlernte Begriff vom Wohlergehen Aller.
Schlimm wird es, wenn Länder sich selbst zum Feind werden und die
bürokratischen Wasserköpfe nicht nur Floskeln, sondern mitunter schlimmeres
enthalten.
Es werden die Menschen gegeneinander ausgespielt, auf dass sie nicht erkennen,
dass sie einander näher sind, als sie es je vermutet hätten.

Hilflosigkeit ist genau das passende Wort für diesen Status ohne Stand und Mitte.

Re: EUROPA -Eine rüde Dame

Autor:   Datum: 24.02.2015 19:18 Uhr

Kommentar: Hilflosigkeit ist das, wogegen nicht nur ich stetig ankämpfen muss.

Die Maßnahmen um Unruhen gewaltsam zu stoppen, falls ein Volk aus dem System
ausschert, sind längst getroffen und es sind beileibe keine Maßnahmen die ein wahrhaftig
demokratischer Staat nach griechischem Muster treffen würde.

Ich bin auch ein harscher Kritiker von organisierter Religion und wünsche mir eine
Spiritualität.... kosmichen Ausmaßes, jedoch ist dies bei einer fühlenden Seele möglich
die erwacht ist oder zumindest sich dies eigenverantwortlich wünscht.
Doch in der Realität ist die Bequemlichkeit doch stets die Siegerin und viele andere Faktoren.

Du fühlst und srprichst zudem wie ein Bürgerrechtlerin.
Deswegen bist du in meinen Augen ein bemerkenswerter Gewinn für Deutschland.
Bürgerrechtler stehen auf der ganzen Welt zwischen allen Fronten, da fast alle Interessensgruppen sich mit Werten tarnen, deren Missbrauch der Sprache alles entwertet
was uns lebenswichtig sein sollte.

Meinen tiefen Respekt hast du!

Re: EUROPA -Eine rüde Dame

Autor: MonjaBenMessaoud   Datum: 24.02.2015 21:17 Uhr

Kommentar: Sehr geehrter J. W. Waldeck,


was Du oben angesprochen hast im Zusammenhang mit eventuellen Maßnahmen wider die Bürger Europas, ist beängstigende Realität im Schatten der Gegenwart.
Diese Haltung gegenüber den Menschen im eigenen Land ist ja schon bereits im Zusammenhang mit den N S A - Aktivitäten ersichtlich:

Welcher wirklich demokratische Staat würde die Daten seiner Bürger der digitalen Vogelfreiheit ausliefern?

Die Antwort darauf liefert das Nachdenken.
Was Du tust und was auch immer mehr Mitmenschen beginnen.

Wenn ein Mensch beginnt mit und für sein Gegenüber zu fühlen und sich um den
Anderen so sehr sorgt, wie um sich selbst, dann wäre dies ein Weg Frieden in die Welt
hinein zu tragen.
Und vielleicht lassen sich diese vielen kleinen Schritte als Spiritualität
benennen.
Aber eigentlich braucht es gar keine weiteren Worte für solch Handeln, denn es
reicht ein einziges Wort hierfür:

Liebe zu allen Geschöpfen und aller Natur auf Erden.

Wir haben alle die Liebe verlernt.
Agape ist im Christentum ein schönes Wort dafür.
Auch als Wortklang voller Eleganz und Sanftmut.
Beides, die Sanftmut und Eleganz zeichnen wahre Liebe zu allem Leben aus.

Und es gibt in allen Religionen ein Wort und das Mühen darum.
Doch leben und gelebt werden kann ein Wort nicht von Institutionen oder
Organisationen, sondern nur von einzelnen Menschen.
Jeder für sich muss seinen eigenen Klang an Leben und Liebe suchen, um
von Inhalt gefunden zu werden.

Das ist es.
Dafür stelle ich Fragen.
Oft die gleiche Frage aus verschiedenen Perspektiven.
Versuche zu verstehen.
Um Hilflosigkeit aushalten und von mir weisen zu können.
Manchmal gelingt dies für Stunden oder wenige Tage.


Es ist eine Ehre, welch Komplimente Du für mich bereit hälst!
Dabei sehe ich mich selbst nur als ein Lebewesen mit fragendem Blick
und einer erhaltenen Hoffnung in die Mitwesen.

Ich weiß und sehe immer wieder auch jene Personen die nach Alternativen
suchen.
Sogar in der Politik gibt es sie noch.
Aber sie sind nicht an der Spitze der Parteien.
Dort findet das eigentliche Desaster statt.


Ich glaube wir müssen unabhängig ob mit oder ohne Partei, einfach anfangen
Gleichgesinnte zu suchen, um zu versuchen anderes vorzuleben, soweit es
enge Rahmenbedingungen ermöglichen.

Diese Enge hat sich in allen Schichten der Gesellschaft breit gemacht.


Ich danke Dir sehr für Deine Worte, Gedanken und Dein großes Kompliment!

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