Der Ritter..


Einst zog ein edler Ritter gebeugt durch die ewigen Lande,
entfliehen wollte er seiner erdrückenden Lebensschande.
In Momenten des unmenschlichen Hasses fast zerbrochen,
ohne Pferd und Gepäck kam er auf Knien dahin gekrochen.

Sein Heim war stampfend dem Erdboden gleichgemacht,
und seine geliebte Familie haben sie auch umgebracht.
Seine Frau und 4 Kinder waren hinterrücks gemeuchelt,
und ihm selbst unter Soldateneid schwer geheuchelt.

Blind und taub schier unendlich schreiend wutentbrannt,
ist er auf der Suche nach den Meuchelmördern losgerannt.
Somit machte er sich des Weges ohne irgendeinen Plan,
und traf im Staube seiner Ziellosigkeit einen alten Veteran.

Dieser erzählte ihm von einer fremden Horde Vandalen,
ihre nackten Leiber waren blutgetränkt und gingen auf Sandalen.
Der alte Veteran zeigte mit zittrigen Händen in Richtung Nord,
dort hinterm Horizont irgendwo ist jener unheilvolle Ort.

Zum zerreißen und morden war der Ritter jetzt nur bereit,
eilte davon und fürchtete schon um seine Rachemöglichkeit.
Schnell lief er durch den Regen seiner Tränen und Jammerei,
an endlos noch brennenden oder zerstörten Gehöften vorbei.

Die Wut wuchs innerlich maßlos in den Tagen seiner Wanderung,
das er sie vor allen anderen Rächern traf war seine große Hoffnung.
So zogen die Tage seiner wutschnaubenden Tränenreise übers Land,
und einige von den Toten auf seinem Wege hatte er auch gekannt

Nun war die Reise zu Ende und er am Ziel seiner tödlichen Rache
er schaute sich um und entdeckte die laut verräterische Feindeswache.
Schleichend und wortlos durchschnitt seine Klinge die erste Kehle,
eine Genugtuung für seine Wut aufschreiende und tobende Seele.

Den Rest der Bande fand er freudig schmausend am Lagerfeuerrand,
sie erzählten sich und lachten dreckig über die toten im Hinterland.
Der Ritter zählte fünf von ihnen und sprang gehetzt aus seiner Deckung,
so sprach er, " für Meuchelmörder kommt hier die tödliche Abrechnung"!

Todesmutig sprang er mitten ins Feuer und zog sein Schwert dabei,
holte aus und schlug den ersten Schädel mit aller Wucht entzwei.
Der zweite Hieb enthauptete ihn und blechernd ging der Tote zu Boden,
mit blankem Hass und blinder Wut war die seinige Seele am toben,

Er duckte sich schnell und wich den eisernen Schlag des Feindes aus,
drehte sich und sein Schwert machte sich auf zum nächsten Todesschmaus.
Jenen erwischte es oberhalb der Brust und durchstach Rippen und Herz,
blutig röchelnd und bevor er aufschlug starb der seinen letzten Schmerz.

Schreiend schlug der Ritter um sich und hielt sich die drei anderen fern,
im Glauben an seiner Sache will er nun den dritten Zoll einfordern.
Er schlug in Richtung Gesicht und durchtrennte es ächzend mit Gewalt,
im klaffendem Blute fand der Tod dann seine nächste dunkle Gestalt.

Jetzt wurden die letzten zwei unruhig und wohl unkonzentriert,
aber der Ritter beachtete es nicht und hatte schon den vierten skalpiert.
Schädeldach brechend sank Nummer Vier klirrend in sich zusammen,
erschrie," und dich werde ich jetzt auch in die Todesgrotte verbannen".

So stellte er sich aufrecht dem letzten Kampf in seinen trostlosen Leben,
verschwitzt und blutverschmiert hielt er schnaubend kurz inne im Regen.
Der letzte Feind jedoch erbot sich zu seinem Schlag und stürmte brüllend los,
im abrupt schwertigen Schnitt durch den Hals wurde das brüllen dann tonlos.

Die Rache war nun verübt und eine unmenschliche Stille stellte sich ein,
erschöpft setzte sich der Ritter nieder und dachte schwer atmend an sein Heim.
Seine Seele war jetzt leer gar müde und nur eine steinig leblose Hülle,
die Eindrücke der letzten Tage verbarg er fortan hinter sprachloser Wortfülle.

So streifte er weiter durch die Lande und ward von diesem Tage an gebrochen,
von nun an achtete er nicht mehr auf die Tage und seine Knochen.
Sein Leben war ihm egal und somit starb er jeden Tag ein wenig mehr,
alle seinigen geliebten waren tot und seine Seele nunmehr lebensleer.


© Goffrey


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Beschreibung des Autors zu "Der Ritter"

Wie ist das Leben zu Uns? Wie sind Wir zu dem Leben?
Wie es auch scheinen mag, wie gehen wir mit dem Leben um?

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