Immer wenn uns was begegnet,
in das wir unsre Schmerzen legen,
scheint es, das es Tränen regnet
und es nass wird auf uns´ren Wegen.

Das ist der Regen der Erinnerung.
Das brauchen wir nicht deuten.
Nur ein Versuch der Beschwichtigung,
um uns erneut zu häuten.

Laß es zu, denn es ist gut!
Auch Schmerzen wollen leben.
Sie geben den vergang´nen Dingen Glut,
die uns heut noch alte Bilder geben.

So bleibt in uns lebendig,
was wir von Menschen mit uns nehmen,
sehn die Wärme als beständig,
nicht als Schemen.

Wenn mein Tag zu Ende ist
würde mich am Leben halten,
das mich wer vermisst.
Ich bräuchte nicht erkalten.

Hätte Gewissheit in der Wärme,
die durch mein Wesen streicht,
brauchte keine Trauerschwärme
deren Ton doch nicht den Kern erreicht.


© Andreas Timm


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Beschreibung des Autors zu "Was bleibt"

Manchmal entdecken wir erst durch den Schmerz des Verlustes wie sehr uns jemand zu Lebzeiten berührt hat.

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Kommentare zu "Was bleibt"

Re: Was bleibt

Autor: Lee   Datum: 16.05.2013 8:53 Uhr

Kommentar: wunderschön geschrieben! So voller Gefühl! Danke für deine Dichtkunst! Lee

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