Die Seuche war ins Haus gekommen
sie hatte Kind und Kuh genommen
auch noch die Katze weggerafft
Den Bauer hatte das geschafft

Nun saß er arm und still am Feuer
Die Zwölften kamen ungeheuer
der Wind, der fegte um das Haus
Die Tür sprang auf, ihn packt der Graus

Doch draußen in der bitt‘ren Kälte
stand nur ein kleiner armer Welpe
Die Frau, sie holte ihn herein
Von nun an fiel ein heller Schein

ganz warm und freundlich in ihr Leben
Das Hündlein konnte sie erheben
Ein Jahr, da ging‘s den dreien gut
Dann kam die Zeit, wo alles ruht

Es klopfte drei Mal an die Tür
Der Bauer hatte ein Gespür
Er öffnete der Himmelsfrau
Die sprach: ‚sei ohne Furcht, vertrau,

mein Hündlein fordere ich zwar
das ich verlor im letzten Jahr
Doch da ihr ward sehr gut zu ihm
und hattet Böses nie im Sinn

geb ich Euch meinen Segen drauf
mit Eurem Hof geht's nun bergauf!'
Frau Frigg, sie rief den Hund zurück
Der sprang zu ihr und war verzückt

Das neue Jahr bracht' reiche Ernte
Das Unglück sich fortan entfernte
Viel Kälber, Ferkel, reichen Lohn
und sogar noch einen Sohn

Frau Frigg im märkischen Heideland

© Jürgen Wagner/Maria Khan


© Jürgen Wagner


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Beschreibung des Autors zu "Frau Frigg im märkischen Heideland"

Zu einer alten Sage in der Zeit der Rauhnächte, den 12 geweihten Tagen zwischen dem Mond- und dem Sonnenjahr, die eine Zeit der Ruhe und der größeren Durchlässigkeit zwischen Himmel und Erde waren. Zu der Zeit sah man in den wilden Stürmen den Göttervater Odin mit seinem Heer toter Seelen, seine Frau Frigga war ebenfalls mit den Kinderseelen unterwegs und besah die Fluren und die Wesen und den Neuanfang des Jahres.

Die märkische Heide liegt in Brandenburg.

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