Verflixt und zugenäht nochmal,
Geschenkepacken ist 'ne Qual!
Bin zwar jetzt fertig – doch Ihr Lieben,
„Qual“ ist kein bisschen übertrieben:

Am Anfang, beim Eau de Toilette,
da fand ich es ja noch ganz nett.
Doch schon beim teuren Kuscheltier,
versagte das Geschenkpapier:

Der Stoßzahn eines Elefanten
wollt' sich beim Packen wohl verkanten
und bohrte gleich ein Loch hinein!
(Warum nur nahm ich nicht das Schwein?!)

Die Tüte selbstgepackene Plätzchen
die ich gewickelt in das Lätzchen,
das ich für klein Marie erstand:
Zerbröselt unter meiner Hand!

Dann kam ein Zwischenhoch, ein kleines:
ein “Kunstpräsent“ entstand, ein feines.
Ein hübsch verpackter Gartenzwerg -
mit Stolz besah ich mir mein Werk.

Beim Kringeln der Geschenkbandenden
tat sich mein Schicksal wieder wenden:
Ich rutschte mit der Schere ab!
Verfehlte mein Gesicht nur knapp!

Dann Klebefilm an falscher Stelle,
macht' ins Papier 'ne derbe Welle!
Ich ließ es so – schon halb von Sinnen!
Ich wollte nicht von vorn beginnen ...

Nach reichlich Falzen und Geknicke
hat' ich dann echt die Faxen dicke.
Verspannte Schultern, Rückenschmerzen -
wem, bitte, ist da noch nach Scherzen?

Mir nicht! Ich ließ die Sachen liegen.
Vernunft durft' über Pflichten siegen …!
Musst' mich erholen, sorgsam schonen
und mich mit Süßigkeit belohnen …

Ich machte erst mit Packen weiter,
befreit von Zipperlein - und heiter.
Mein Tipp: Verpack' nicht erst am Schluss,
wenn man's aus Zeitnot durchzieh'n muss!


© Corinna Herntier


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