2023/24

Ich begann das Jahr im Orient,
Im Lande das man als jenes der Pharaonen kennt,
Blickte weit in die Geschichte zurück,
Stets auf der Suche nach dem großen Glück.

Mit gebrochenem Herzen und doch zunächst noch Hoffnung am Leben,
Die dann mit den nächsten Schicksalsschlägen auch schnell musste vergehen,
Verlor ich gleich mehrere Male mein Leben
Und wurde jedes Mal wieder gezwungen, neu aufzustehen.

Dann führte mich mein Weg ins ehemalige Reich der Osmanen,
Durfte mit meinen Blicken 2 Kontinente gleichzeitig umarmen
Mit dem Herzen in Europa und der Sehnsucht nach Neuem in Asien,
Damals ein so armes Land, das ein Erdbeben hatte gerade ertragen.

Und dann im 4. Monat der 4. Kontinent,
La magia de México, ein Paradies, das keine Vergleiche kennt.
Ich traf dort auf das pure Leben,
Einem Teil von mir fiel es schwer von dort wieder wegzugehen.

Denn dahin, wohin ich zurückkehrte, erwartete mich nur das finale Scheitern,
Eine letzte Niederlage, um die ich meine Enttäuschungen konnte erweitern,
Mein endgültiges Schachmatt in jeder Hinsicht,
Der Moment, in dem auch mein letzter Funke an Willenskraft wich.

Und dann Mal kurz nach Tunesien,
Auf den Spuren Karthagos und Hannibals,
Die schnelle Ausfahrt in ein märchenhaftes Leben,
Wie aus Tausend und einer Nacht.

Der Flieger zurück in die harte Realität,
In der jedem Traum die Lust am Leben vergeht.
Dann wieder weg,
Gegen diesen großen Schreck,

Ein bisschen Entspannung an der Algarve in Portugal,
Wo Erholung ein Imperativ ist und keine Wahl.
Dann wieder Arbeit und schnell wieder fort.
Man war schon wieder zu lange an diesem gleichen Ort.

Zurück in die Stadt meiner Jugendträume,
Nach so vielen Jahren endlich wieder träumen.
Aber so viel hat sich verändert seit damals,
Meine Stadt und ich sind heute so anders.

Und dennoch bleibt bestehen, was war:
Paris, mon amour, du bist nach all den Jahren so wunderbar.
Verließ ich dich dieses Jahr auch mit weinenden Augen,
Bald komm' ich zurück, hoffentlich glücklicher, um dich erneut zu bestaunen.

Dann kam auf der Arbeit die große Pause
Und vorher noch der große Knall.
Doch der Sommer brachte etwas Heilung
Und mich wieder zu mehr Verstand.

Im Sommer sah ich noch mehr von Europa,
Fand ein neues Zuhause in Andalucía,
Du Königin Spaniens mit deinen Gebräuchen und Traditionen,
Um dich zu gänzlich erleben, braucht es nicht 1 Leben, sondern Millionen,

Du mit deiner Perle Cádiz,
Meine neue Liebe am Atlantik.
Und endlich bekam ich auch das Maison vom Grafen Montecristo zu Gesicht,
Marseille am Mittelmeer Frankreichs hellstes Licht.

Auch Palermo in bella Sicilia durfte ich sehen
Und konnte ihrem Charme nicht widerstehen.
Leider fing mich die Realität bald wieder ein,
Sperrte mich in meinem goldenen Käfig wieder ein.

Meine Ketten zogen sie immer enger,
Bald fiel mir immer schwerer das Atmen.
Dann eine Armistice, sollte ich doch mal etwas Glück haben?
Doch bald folgte der nächste Tiefschlag.

Im Herbst verlor ich wieder mein Herz,
Hielt es erst für einen schlechten Scherz,
Weil ich diese Liebe doch schon zu Grabe hatte getragen
Und dann sollte sie tatsächlich nochmal neu und stärker in mir erwachen.

Doch was soll man tun, wenn das Herz will, was es will?
Es vergisst nie seine wahren Wünsche, wird es um sie auch sehr still.
Und so ging es in die Stadt, die niemals schläft,
Mit dem Herzen, das für die eine Frau unaufhörlich schlägt.

Welche Impressionen durfte ich dort erfahren,
In einer Woche ein ganzes Leben.
Niemals werden mich diese unglaublichen Bilder je mehr verlassen.
Wer die Chance hat, muss New York unbedingt sehen.

Dann 3 Monate im Exil von den Sphären der Freiheit,
Kleine Hoffnungsschimmer in kurzen Momenten rationiert ,
Gegen Ende scheinbar ein bisschen weniger Einsamkeit,
Doch fatale und regelmäßige Tiefschläge garantiert.

Nun sitze ich hier in der letzten Woche von 2023 und lasse revuepassieren,
Frage mich verzweifelt: Was war eigentlich gut?
Antworte mir tollkühn und mit viel Mut:
Eigentlich nicht sehr viel, außer meinen wunderschönen Reisen.

Denn macht der Körper auch immer weiter, weil er muss,
Weiß der Geist, mit alle seinen Träumen war dieses Jahr endgültig Schluss.
Um diese sinnlose Existenz besser weiter zu ertragen,
Erlaubt man dem Herzen, noch etwas Hoffnung zu haben.

Doch die Wahrheit bleibt,
Dass im Grunde nur noch Schlechtes bleibt.
Alles Gute ist auf ewig gegangen,
Jede Hoffnung für immer vergangen.

Warum also noch 2024 ertragen,
Liegt jede bessere Welt schon längst tot begraben?
Naja, weil das Herz trotz allem immer Hoffnung hat.
Das ist wohl, was den Menschen einzigartig macht.


© Jacques Bernard


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