Winterblues

Ein Rabe schlägt am Himmel schwach
und kolkt ins Triste seine Pein,
nur wenig ist die Sonne wach,
am Wege schweigt ein Stein.

Im Walde kräuseln Pfützen finster
und der Mücke summen fehlt,
schmal am Felde trübt ein Ginster,
als ob er kurze Tage zählt.

Hohe Lärchen ohne Nadeln,
die im rauen Saale stehen,
scheinen wiegend sie zu tadeln,
wenn die Tristen sie umwehen.

Hör den Specht nicht hoch im Stamme,
der so oft mich hat begleitet
und in des Sommers heißer Flamme,
klopfend mir das Herz geweitet.

Wartend träumt jetzt manches Leben,
unter grauer Decke bang,
möchte gerne dahin schweben,
wo die Lerche jubelnd sang …


© Picolo


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Kommentare zu "Winterblues"

Re: Winterblues

Autor: axel c. englert   Datum: 30.01.2015 17:46 Uhr

Kommentar: Hat sch(ö)on was von Dauthendey -
(F)ein Rilke ist auch mit dabei!

LG Axel

Re: Winterblues

Autor: Yvane   Datum: 30.01.2015 17:51 Uhr

Kommentar: Wundervoll poetisch dahin geBLUESt...
LG Yvane

Re: Winterblues

Autor: Ralf Risse   Datum: 30.01.2015 18:41 Uhr

Kommentar: Ein neuer Klassiker . . .Klasse !

LG Ralf

Re: Winterblues

Autor: possum   Datum: 30.01.2015 23:20 Uhr

Kommentar: Da kann man nur Danke sagen und still genießen! LG!

Re: Winterblues

Autor: Oktoberkind   Datum: 31.01.2015 17:13 Uhr

Kommentar: Wunderschön wie Du die Winterstimmung wieder gibst...
gefällt mir außerordentlich gut...
ich wäre bei Deinen Spaziergängen gerne dabei... ;)

allerliebste Grüße

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