Ich möchte mich an diesen Sommer krallen
und seine Wärme nicht verlieren,
dem Winter nicht zum Opfer fallen –
in keiner Kälte mehr gefrieren.

Ich möchte keine dunklen Mäntel sehen,
weil leichte Kleidung schöner ist,
mich nach der zarten Haut umdrehen –
noch hat der Sommer Galgenfrist.

Will meine Zeit der Teufel haben?
Ich musste sie ihm jedes Jahr noch geben!
Erst wenn ich tot bin und begraben,
vergehst du nicht mehr, kurzes Leben.

Bis dahin möchte ich genießen,
was hier an Gutem existiert,
weitab von Stumpfheit, Blutvergießen,
wo jede Stunde Kraft verliert.

Der Traumschauplatz soll mir gefallen,
in den wir eingeboren laborieren
und dabei wünsch‘ ich mir und allen:
daß wir nicht nur einfach Zeit verlieren!


© Alf Glocker


6 Lesern gefällt dieser Text.







Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Fromme Wünsche"

Re: Fromme Wünsche

Autor: noé   Datum: 28.09.2014 20:54 Uhr

Kommentar: Diesem Wunsch meines Vorredners schließe ich mich vollinhaltlich und vorbehaltlos an.
BiSi
(Doch! Eines habe ich zu bemängeln: "Kleider" würde ich austauschen [grins, nicht was DU wieder denkst!] gegen "Kleidung".)

Re: Fromme Wünsche

Autor: Alf Glocker   Datum: 29.09.2014 7:00 Uhr

Kommentar: Helau - ertappt! So wars gemeint: Kleidung natürlich.
Ich weiß gar nicht (harharr) wie es zu diesem Fehler kommen konnte...

CraBro

Kommentar schreiben zu "Fromme Wünsche"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.