Durch kargbelaubte Bäume
Der harsche Herbstwind weht
Während vom Sommer ich noch träume
Staunend wie schnell die Zeit vergeht

Vergangen all die Blumendüfte
Und all die bunte Flor
Hinweg in die Herbstlüfte
Welch‘ Schönheit ging verlor‘n

Durch beschlag‘ne Fensterscheiben
Kann ich den Herbst kaum sehen
Traurig mein Blick auf‘’s Blättertreiben
Ich lausch mein eigen Flehen

Als ich nun in den Himmel schau
Erblick die Vögel südwärts ziehn
Durch’s herbstlich blasse Himmelblau
Bet‘ ich zu Dir auf Knien:

„Oh Herr, das Gras so schwer vor Kühle
Und alles scheint nun Grau in Grau
Ach wie traurig ich mich fühle
Obgar ich Deiner Schöpfung trau

„Zweifle nicht an meinen Taten“
Vernehm ich seine Stimm‘ sodann
„Schau Dich um in meinem Garten
Sieh ihn mit off‘nen Augen an

Im Garten zieht nur Stille ein
Alles legt sich sanft zur Ruh
Den reifen Trauben für den Wein
Geb‘ letzte Süße ich hinzu

Sieh die Blätter, die sich färben
In den Farben rot, gold, braun
Tanzen im Winde eh‘ sie sterben
Wie schön ist’s doch anzuschauen

Am Baum, die Äste sich schwer winden
Pflaumen und Nüsse kommen zum Fall
Pilze sind im Wald nun zu finden
Meine Neue Schöpfung überall

Der Nebel alles glänzend umhüllt
schön wie ein Seidenkleid
die Luft mit neuem Atem füllt
und von allem Schmutz befreit

Lass Dich von meinem Herbst verzaubern
Umarme meine neue Zier
nichts kann ewig überdauern
Mein Winter wartet schon vor der Tür.“


© P. Karl-Marx


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Beschreibung des Autors zu "Neue Schöpfung überall"

Herbstgedicht. Selbst an trüben und kalten Tagen, die Schönheit
des Herbstes sehen.

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