Sie hatten nur eine sehr kurze Blütezeit,
Ihre Pracht durfte nur 30 Jahre dauern,
Synonym für Kraft, Größe und Belastbarkeit,
30 Meter hoch, 3 Meter dicke Mauern!

Erbaut aus Ziegelsteinen und durch Menschenhand,
Oft verziert mit Rundbögen, Türmen und Zinnen,
Wie die Festung im Krimkrieg im russischen Land,
Lange standhaft, konnten sie doch nicht gewinnen.

Schwer trugen sie die Seilscheiben im Mauerwerk,
Hielten der Fördermaschinen kräftigen Zug,
Denn man teufte stets tiefer hinab in den Berg,
Da waren Holztürme nicht mehr stabil genug.

Doch Stahlfördergerüste waren die Erben,
Ein stattlich stolzer Turm nach dem andern verschied,
So entgingen sie dem großen Zechensterben,
Leider nicht der stolze Bergmann im Ruhrgebiet.


© Pedda/gog 24.08.2012


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Beschreibung des Autors zu "Malakowtürme"

Der Name stammt von der damals berühmten russischen Festung bei Sewastopol, die im Krimkrieg (1853-1856) lange belagert und 1855 schließlich von französischen Truppen eingenommen wurde. Die meisten Malakowtürme wurden 1855-1880 gebaut. Von den einst 130! Türmen im Ruhrgebiet sind nur noch 14 erhalten (alle denkmalgeschützt). Sehr schöne, zu besichtigende Türme gibt es noch auf folgenden ehemaligen Zechen: Zeche Westhausen in DO-Bodelschwingh, Zeche Fürst Hardenberg in DO-Lindenhorst oder Zeche Hannover 1 in BO-Hordel.

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