Du schmeißt deinen Müll in Wälder und Flüsse,
Zertrittst alles um dich, siehst es gar nicht ein,
Für das, was du wegwirfst, dich einmal zu bücken,
So warst du immer – wirst immer so sein.
Du bringst in die Ruhe nur ständiges Chaos,
Auf dass selbst die Stille nicht mehr ruhen kann.
Zerstörst nur die Schönheit von Orten,
Die selten und das, was du störst, kann es dir nicht vergelten.
Du schreist in den Wald, doch der kann nur noch flüstern,
Denn du hast ihn längst seiner Stimme beraubt,
Auf dass du nicht mehr hörst den Wind in den Wipfeln,
Die gipfeln und thronen über deinem Haupt.
Du bist dort nicht König, nicht einmal ein Gast –
Denn wirkliche Gäste genießen die Rast
Und stören – verändern nicht das, was sich schuf,
Du bringst dort nicht Segen – du bringst nur den Fluch!

Fabrik um Fabrik, Asphalt und Zement
Und rauchende Türme, der Mensch nur noch kennt.
Tierarten ausrotten, als gäb’s keinen Morgen
Und was ihm im Weg ist, das wird er ermorden,
Für sich beanspruchen, sich nehmen, sich stehlen,
Immer nur nehmen, bloß nichts zurückgeben,
Außer den Müll seines steten Konsums,
Er ist nicht Segen – nein, er ist nur Fluch!

Erfreust dich an Vielfalt in Einkaufsregalen,
Türmt man sie dir auch heut meterweit auf.
Du brauchst immer alles und ständig verfügbar,
Egal ob du’s nutzt und in Wirklichkeit brauchst.
Bedienst nur den Kreislauf des ewigen Wachstums,
Der Wirtschaft, der Zahnen, des steten Profits.
Und stapelst den Müllberg noch ein wenig höher,
Bis kein Platz mehr übrig und es nichts mehr gibt.
Was du noch kaufen und wegwerfen könntest,
Das was du bezahlst mit der Lebenszeit,
Die du verschwendest um dann zu verdienen –
Das Geld, das sich der Eine einverleibt,
Der selbst seinen Müll niemals kaufen würde,
Denn dafür bist du ja schließlich da.
Hinterlässt hinter dir nur Verwüstung,
Mensch sieh es ein – sieh endlich klar!

Fabrik um Fabrik, Asphalt und Zement
Und rauchende Türme, der Mensch nur noch kennt.
Tierarten ausrotten, als gäb’s keinen Morgen
Und was ihm im Weg ist, das wird er ermorden,
Für sich beanspruchen, sich nehmen, sich stehlen,
Immer nur nehmen, bloß nichts zurückgeben,
Außer den Müll seines steten Konsums,
Er ist nicht Segen – nein, er ist nur Fluch!

Hör endlich auf – alles zu zerstören!
Hör endlich auf! Kannst du mich hören?
Hör endlich auf! Ich bin deine Erde!
Hör endlich auf! Willst du, dass ich sterbe?


© Leopold


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