Auf der Zeltwiese kamen mir am Morgen des 1. Mai die folgenden Worte in den Sinn, bei denen es auch irgendwie um den Protest, die Solidarität und das Vermehren ging:

Zum 1. Mai der Löwenzahn

Tapfer ist der Löwenzahn
Lässt sich das Wachsen nicht verbieten
Besetzt die kleinste Ritze im Beton
Demonstriert so gut er kann
Ein leichter Wind trägt davon
Die vielen Löwenzähne
Niemand hält sie auf
In ihrem Freiheitsfluge
Mit Blüten vieler Sonnen gleich
Machen sie die Nacht noch hell
Wurzelnd tief im Grunde
Schlägt ihm keine Stunde

© Gerhard Falk

Als ich es schrieb, folgte noch diese Fußnote:

Und hinter mir die Frösche quaken,
als hätten sie uns was zu sagen!
Sie wollen sich nicht wirklich wehren,
nur für das nächste Jahr vermehren!

Ich aber bin ein Löwenzahn
Und flieg so gut ich kann


© Gerhard Falk


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Kommentare zu "Zum 1. Mai der Löwenzahn"

Re: Zum 1. Mai der Löwenzahn

Autor: fullera   Datum: 02.05.2012 19:14 Uhr

Kommentar: Das ist der praktizierender Anarchist, der so etwas schreibt!
Weiter so! Mit Biß! Und mit Zähnen. Und mit Löwenzahn!
Grüße Klaus

Re: Zum 1. Mai der Löwenzahn

Autor: TheresaMüller   Datum: 22.08.2012 23:01 Uhr

Kommentar: Ich mag die Fußnote auch ganz besonders.

Re: Zum 1. Mai der Löwenzahn

Autor: Juergen Wagner   Datum: 20.06.2013 15:29 Uhr

Kommentar: Er schafft sich Bahn
er beißt sich durch
der Löwen-zahn
kennt keine Furcht

Leuchtet gelb wie die Sonne
scheint weiß wie das Licht
stiftet Freude und Wonne -
nicht jeder ist darauf erpicht

Grüße von Jürgen

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