Bau ein Haus und mach es fein,
dann wirst du bald dein eigener Herr im Hause sein.
Mach ein schönes Dach mit schönen roten Ziegeln.
Fließe schön das Bad und statte es aus mit großen Spiegeln.
Mach einen Garten so schön wie von Meister Eden.
Lass die Menschen ganz einfach über dein Werk reden.
Mach es gut. Bau ein Haus!
Stell dich ans Fenster und schau zu deinem tollen Werke raus.

Bau ein Haus und das gut,
denn bald ist dir die Bank auf der Hut.
Denn ihr gehören das Dach, der schöne Garten und die Ziegel.
Dir gehört nicht mal das Bad, gerade mal die mittlerweile kaputten Spiegeln.
Der Garten ist auch noch nicht abgezahlt
und bald steckst du in einen aus Rechnungen erschaffen Wald.
Zahl es schnell zurück. Bau ein Haus!
Stell dich ans Fenster und schau zu deinem Schuldenhügel raus.

Bau ein Haus und halte es in Stand,
denn sonst ist es bald nichts mehr außer Schand.
Der Kredit ist noch nicht abgezahlt, doch die ersten Rohre brechen.
Das schöne Bad ist nun geflutet und du zahlst dafür die Zeche.
Du hast kein Geld für neue Rohre, so sprichst du mit der Bank.
Wieder sind die Zinsen gestiegen und sie haben dein Haus als Pfand.
Mache Schulden. Bau ein Haus.
Stell dich ans Fenster raus und sehe zu deinen Schuldenberg hinaus.

Bau ein Haus und werde drinne alt.
Die vier eigenen Wände geben halt.
Doch schon bald machen die Gelenke und die Knochen nicht mehr mit.
Man ist halt keine 30zig mehr und schon lange nicht mehr fit.
Das Haus altersgerecht umbauen, dass ist mit den Krediten nicht drin.
So kommt es dir bald ganz kraus, dass Altersheim in Sinn.
Ziehe aus aus dem Haus.
Stell dich ans gemietete Fenster und schaue zu deinem Schuldenhause raus.


© PeKedilly


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Kommentare zu "Bau ein Haus"

Re: Bau ein Haus

Autor: Reinhold Göttel   Datum: 09.10.2011 13:06 Uhr

Kommentar: Wo bleibt das gelebte Leben dazwischen, wo die gelebten Ziele, die erlebten Gefühle? Ist deine Sicht wirklich so leer?

Re: Bau ein Haus

Autor: PeKedilly   Datum: 09.10.2011 14:33 Uhr

Kommentar: An dieser Stelle fühle ich mich schon fast beleidigt. Ein Gedicht ist nunmal wie ein Sinnspruch hebt nur auf eines ab bzw. nicht auf alles, dass würde nun mal den Rahmen sprengen.
Eine kleine Interpretaion zu dem Gedicht:

Die erste Strophe gibt an, mit welcher Intention die Leute beginnen ein Haus zu kaufen bzw. zu bauen. Es ist immer die Rede davon, dass man in seinem Haus alles machen könne und daher sein Herr sei. Was natürlich alles an seine Grenzen stößt.

Die zweite Strophe gibt wieder, dass ein Haus nicht nur eine einmalige Investition ist, sondern auch weiter finanziell gehegt werden muss. Es greift besonders das Argument an, dass ein Haus billiger wäre als eine Miete. Was nicht zu halten.

Die dritte Strophe beinhaltet den Moment des unerwarteten. Kosten die man nicht erwartet hat, Katastrophen, Materialrmüdung oder neue Gesetze, welche größere finanzielle Aufwendungen nötig machen.

Die vierte Strophe will darstellen, dass 200m² Wohnfläche toll sind und auch 100m² Garten, aber das Alter es nicht einfacher macht sie zu hegen oder auch wenn der Partner verlustig geht. Doch zu guter letzt, kann es auch sein, dass man nicht mehr die Treppen ins Bad schafft oder in den Keller usw. und dann diese Altersvorsorge keine mehr ist, weil man sich ein Leben im Seniorenheim hingeben muss.

Abschließend: Natürlich gibt es gewiss auch schöne Momente, doch ist die Frage, ob diese auch in einer Mietwohnung möglich gewesen wären und einem Schreber-Garten? Wohl gewiss und mit weniger Geld aufwand und weniger Stress.

Danke für die Aufmerksamkeit und noch viel Spaß beim Lesen.

Re: Bau ein Haus

Autor: Reinhold Göttel   Datum: 09.10.2011 17:57 Uhr

Kommentar: Danke für die Ausführungen, und entschuldige wenn ich dich beleidigt habe.

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