Christian Morgenstern
hat ein einem Gedicht
sehr launig beschrieben,
wie die Nähe, traurig,
dass sie sie den Dingen
nicht näher kommen kann,
zum „näher“ und schließlich
zur „Näherin“ gesteigert wird.
Das tröstet sie.
Morgenstern wusste noch nichts
von der Armee der Näherinnen,
die in Fernost unsere Luxusklamotten
zusammennähen.
Vielleicht wäre etwas mehr Nähe
genau das, was die,
selber noch halbe Kinder, brauchen,
wenn sie nachts wachliegen
und darüber nachdenken,
ob das Geld morgen ausreicht
für die teure Medizin,
die ihr krankes Kind
oder ihr bluthustender Mann
so dingend brauchen.
Das Geld, das wir
für ein T -Shirt ausgeben,
würde vermutlich schon ausreichen,
um sie ruhiger schlafen zu lassen.
Kommentar:Nicht nur Luxusklamotten. Auch nicht zu vergessen die unmengen an Billigware von Textilien in den Discountern und den Kaufhäusern allgemein …
Viele Grüße
Soléa
bei dem Billigschund weiß und erwartet das inzwischen ja jeder, aber dass selbst teure Labels, bei denen ein T-Shirt über 100 Euro kostet, ihre Produktion dorthin auslagern, ist eine ganz besondere Schande. Denn da bestünde durchaus die Kalkulationsspanne für eine menschenwürdige Entlohnung.
Kommentar:Das selbst teure Labels in der dritten Welt produzieren lassen, ist wirklich nichts Neues. Es macht überhaupt keinen Unterschied, welcher von diesen Geldgeiern, dort produzieren lässt, lieber Peter. Ausbeutung bleibt Ausbeutung. Und natürlich haben und gibt es Kalkulationsspiel. Doch selbst wenn mehr für die Näherinnen und Co herausspringen würde, muss der Arbeitgeber es ihnen zuerst einmal zukommen lassen, oder irgendwelche andere Rechte, wie Pausen, Freizeit, Urlaub, geregelter Stundentag … Ich weiß nicht, wie sich dort was änder kann, aber hier, beschränke ich mich auf ein Kaufverhalten, das diesbezüglich, nicht verschwenderisch ist, was bei unserer allgemeinen Wegwerfeinstellung, zwar nicht viel ist, doch schon mal etwas …
Liebe Grüße
Soléa
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