Von Drogen betrogen

Als Kind ging die Mutter in der Nachbarschaft huren,
während andere Kinder in Familienurlaub fuhren.

So geriet das Kind in grausame Kreise,
und verlor die Orientierung auf seltsame Weise.

Fand Freunde - viele feste nicht,
geriet ins Dunkle - fern vom Licht.

Rauchte, kiffte, mehr sogar,
denn Eltern waren niemals da.

Struktur gab's keine und wenn dann nur eine,
am Abend war er einsam und völlig alleine.

Knackte die Autos um Radios zu verkaufen,
um sich später vom Geld in ein Koma zu saufen.

Das Auto seiner Mutter fuhr er mit 14 zu Brei,
neben ihm saß sein Bruder - damals erst 3.

Ausbildung sicher - aber nicht in diesem Leben,
hatte niemals ein Ziel - es gab nichts nach zu streben.

Schulden bei Dealern trieben ihn zu Taten,
brach einmal zu Haus' ein - und einmal im Laden.

Fand dann eine Frau und schwängerte sie gleich,
das machte ihn ärmer - Kindergeld? reich?

Das zweite Kind kam hinterher,
es reichte hinten und vorne nicht mehr.

Er schlug seine Frau oft stundenlang,
bis die Drogensucht wieder zu ihm gelang.

Dann verkaufte er Inventar,
doch das war irgendwann auch nicht mehr da.

Also schlug er nur noch fester zu,
dann gaben die Kinder endlich Ruh.

Arbeitslos und gezeichnet von Drogen,
entfernten sich auch die, die er hat oftmals belogen.

Freunde verschwunden, Familie keine,
sie ließen ihn alle am Tiefpunkt alleine.

Mut sich zu wehren hatte seine Frau keine,
denn sie war wie er - nie gern alleine.

Abhängig voneinander übertrat man Grenzen,
und konnte alleine durch Lebensunfähigkeit glänzen...

© Seralgo Refenoir

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axel c. englert
possum
Angélique Duvier
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