Nebel stand überall,
auf den Blättern,
zwischen den Stämmen,
darüber.
Die jungen Fichten auf der Bergkuppe
lebten im Dunst.
Drei Rehe, mit weißen Hintern,
sprangen einige Meter.
Wir fuhren zum Stämmespalten.
Bald regnete es aus den Nebeln.

Gestern kehrte ich
in Oberwesel ein.
Der Laser, glaube ich,
beleidigte die Wirtin wieder.
Sie dachte vielleicht:
"Dann brauchen sie nicht mehr zu kommen".
Die Wirtin und ihre Schwiegermutter,
im Weingut am Tag zuvor,
nannte der Laser nur mit den Gossennamen
ihrer Geschlechtsteile.
Sie erblassten.
"Leben sie wohl" sagten sie, als ich ging.

Am Denkmal
für die vertriebenen und ermordeten Juden
am Markt,
Gottschalk, Marx, Cohn und Cahn,
Seligmann hießen einige,
hatte ich zuvor ein weißblühendes Töpfchen abgestellt,
auf den schwarzen Basalt,
unter der stahlgrauen Tafel
mit dem Davidstern.
Der Laser war lautlos, erinnere ich mich.


© hartmut


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Kommentare zu "Nebel"

Re: Nebel

Autor: Uwe   Datum: 17.11.2014 20:32 Uhr

Kommentar: Hartmut, bitte kläre mich auf, was du mit in diesem Fall mit "Laser" meinst. Auch wenn ich mich jetzt mit der Frage zum Max gemacht habe, das Gedicht ist mir wichtig und das mich Lächerlich erscheinen lassen wert.
LG Uwe

Re: Nebel

Autor: hartmut   Datum: 18.11.2014 20:36 Uhr

Kommentar: Hallo Uwe,
Dank für Deine Nachfrage.
Der Laser ist mein surrealistisches Konzept. Ich träume damit
Machtmenschen zu hören und meine Mitmenschen. Mit diesem Konzept erhoffe ich mir einen überraschenden poetischen Vorsprung vor der Wirklichkeit.

Wittgenstein schrieb einst: " Worüber man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen."

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