Die italienische Insel Lampedusa, nächstgelegenes europäisches Land vor der afrikanischen Küste, ist ein beliebtes Ziel von Bootsflüchtlingen, dient aber auch als Vorposten Europas, illegale Einwanderer abzufangen. Immer wieder kommt es dabei zu Schiffsunglücken, so wie am 3.10.2013, als mindestens 370 Menschen starben, als auf einem überfüllten Boot Feuer ausbrach und das Boot anschließend kenterte. In den letzten 25 Jahren sind schätzungsweise 20.000 Flüchtlinge aus Afrika beim Versuch, die europäische Küste zu erreichen, umgekommen.
2004 wurde die europäische Grenzschutzagentur Frontex gegründet, die angehalten ist, die europäischen Außengrenzen zu sichern und z.B. Bootsflüchtlinge an der Einreise zu hindern. Beihilfe zur illegalen Einreise wird bestraft, unterlassene Hilfeleistung, also in Seenot Geratene einfach ertrinken lassen, wird in der Regel nicht geahndet. Die Überwachung der europäischen Grenzen wird inzwischen mit Satellitentechnik ausgebaut. Je mehr die Grenzkontrollen aufgerüstet werden, desto größer wird auch das Risiko für die Flüchtlinge. Makaber ist in diesem Zusammenhang, dass die EU, die den Tod dieser Menschen billigend in Kauf nimmt, 2012 noch den Friedensnobelpreis erhielt.
Kommentar:Ein sehr treffender und kritischer Text! Habe mit "Eure Armut kotzt mich an" ein Gedicht mit gleicher Thematik. Es ist ein Schande wie mit Menschen umgegangen wird, die vor Verfolgung und Tod fliehen.
Kommentar:Dieses Thema "berührt" Viele und die Betroffenheit ist groß und weit verbreitet, immer wieder.
Ich bin das Thema auch angegangen, von einer etwas anderen Sichtweise aus. Leider ist mein Text (freier Vers "Das Boot") ausschließlich von meiner Tochter in der richtigen Weise interpretiert worden, was mich nicht wundert, denn wir denken gleich.
Wahrscheinlich schreibe ich zu viele Liebesgedichte, da fällt das Um(d)(sch)wenken schwerer.
Dein Text "gefällt" mir, Pedda.
noé
Kommentar:Hi Pedda,
deiner Profilbeschreibung hier im Forum, Gedichte mit der Faust zu schreiben, hast Du mit "Lampedusa" mehr als untermauert.
So sehr Recht du hast, so unmenschlich wird die EU das " Problem" weiterhin behandeln.
Gruß
Wolfgang
Kommentar:Danke Wolfgang, Ja ich kann's nicht lassen. Musste die Faust mal wieder ballen und ausfahren. Ach, gingen mir Liebesgedichte auch so leicht von der Hand (wie dir). Gruß Pedda
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