Wie aus einer Situation des Mangels
der täglich zu erlebenden Erfahrung von Nichtleben
eine Steigerung von Not generiert werden kann
zeigt das Koordinatenfeld vermeintlicher Integration
ohne Sicht auf das jeweils wahrzunehmende Leben.


Wahrnehmung ist nicht mehr Grundlage für
solcherart Handeln
ebensowenig ist der
Dialog als Zielsetzung gegeben.


Einzig die Vorurteilspflege mannigfaltiger
Wesensart ist Grundlage für einen
Umgang mit Leben
der ein Leben im Sinne von Würde und Perspektive
nicht mehr zulässt.


Aus schlimm wird ein
noch schlimmer
an Erfahrung
wenn selbst jene
welche einen tatsächlichen Blick
auf einen Menschen wagen könnten und sein
Ringen um Tat und Tag
zur Kenntnis nehmen sollten
weder ein können noch ein sollen
realisieren wollen.



So wird die Vorurteilspflege aus Gründen
von Xenophobie zur Vorurteilspflege derer
welche sich so ihrer Angst entledigen

um nicht wahrnehmen zu müssen
wie weit der Grundrechteentzug in
Notwendigkeitsschablonen
gegossen wurde.


Ein System der Entrechtung schlägt
Wellen welche mit weiterer
Lebensraumverengung eine
fatale Wirkung für den hiervon
Betroffenen erschaffen.



Das Wegsehen heutiger Generation
bezeugender Mitwesen an Menschlichkeit
ist der Angst vor eigener Zerbrechlichkeit
geschuldet.



Lieber ein
Ausrangieren der
befremendend unmittelbaren
Humanbedrängnis
statt ein Hinterfragen der dahinter
wirksamen Strukturen.


So wird aus einem
prekären Lebensmoment
ein Zustand ohne Stand.



Ohne das Eingebundensein
in soziale Kontakte
ist der Einzelne
wozu er im Kollektiv gedacht wird.



Der Einzelne ist
vieles und
viele
nur nie mehr er selbst.


© Monja Ben Messaoud


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Beschreibung des Autors zu "Das Soziale Ressentiment als Grundlage für das Zerrbild von Bürgerleben"






Zugehörig der Lyrik-Anthologie "PLASMOGEN oder alles im Freien Fluss".




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