Trayvon s Tod,
ein US-amerikanisches Trauma

George Zimmermann*,
helle Hautfarbe,
kommt frei.

Marissa Alexander**
dunkle Hautfarbe
erhält 20 Jahre Haft.

George*
hatte eine in Florida legalisierte Waffe
und erschoss
einen schwarzen Jugendlichen in Notwehr.
Freispruch.

Marissa**
hatte eine illegale Waffe
und gab einen Warnschuss
in die Zimmerwand ab.
Zwanzig Jahre Haft.
???
Nur so eine Frage:
Wie wäre George zu verurteilen,
wenn er
dunkelhäutig
mit einer illegalen Waffe auf
einen Weißen geschossen hätte?

Ich tippe mal auf Freispruch für die Waffe.
Und gegen George:
„Guilty to death “mit Justizparaphe.


© Wolfgang Karwatzki


4 Lesern gefällt dieser Text.






Beschreibung des Autors zu "Trayvon s Tod, ein US-amerikanisches Trauma"


*Zu George Zimmerman:
Mitglied einer Nachbarschaftswache, sah Trayvon Martin auf dem Weg von einem Gemischtwarenladen, wo er sich eine Packung Kaudragees und eine Dose Fruchtsaft gekauft hatte, zum Haus der Freundin seines Vaters gehen.
Zimmerman rief die Polizei an und berichtete über verdächtiges Verhalten des Jugendlichen: This guy looks like he is up to no good. He is on drugs or something. („Dieser Kerl sieht so aus, als ob er nichts Gutes im Schilde führt. Der ist auf Drogen oder so.“)
Kurz darauf gab Zimmerman der Polizei durch, dass der Verdächtige zu laufen angefangen habe, und er ihn verfolge. Die Polizei wies ihn darauf hin, dass er dies nicht tun müsse: We don’t need you to do that („Das ist nicht notwendig“), worauf dieser mit „OK“ antwortete.
In einem Telefonat mit seiner Freundin beklagte sich Trayvon Martin darüber, dass ein ihm unbekannter, bedrohlich wirkender weißer Mann („a creepy ass cracker“ („cracker“ ist eine rassistische Bezeichnung für einen Weißen))[10] ihn verfolge;[11] wenig später erschoss Zimmerman den unbewaffneten Jugendlichen während eines Handgemenges.[12]
**Zu Marissa Alexander:
Süddeutsche Zeitung vom 18.07.2013
Vom Geist der Gesetze
Vielleicht hätte Marissa Alexander ihren Mann Rico Gray einfach töten sollen.
Kein Streit, kein Geschrei, kein Warnschuss in die Wand.

Die Chancen, dass die 31Jahre alte dreifache Mutter wegen Notwehr freigesprochen worden wäre, hätten wohl nicht schlecht gestanden. Immerhin war Rico Gray ein polizeibekannter Schläger, der immer wieder Frauen verprügelt hatte.

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Trayvon s Tod, ein US-amerikanisches Trauma"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Trayvon s Tod, ein US-amerikanisches Trauma"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.