Meine Wahl

Ich bin eingesperrt, Gefangener meinen Gedanken.
Die Wärter Demut & Angst weisen mich in meine Schranken.
Ich bin allein, nicht wirklich allein, sondern weil sie mich blind fanden.

Die Demut versperrte mir den Weg
und die Angst verband mir die Augen.
Ich wusste nicht mehr, wie was geht,
konnte ich mir selbst noch glauben?

Sobald der Hass erwachte,
befahl er seinem Untergebenen Wut, mich wegzuführen.
Was wiederum meine Leidenschaft entfachte,
ließ mich all meine vergangenen Entscheidungen spüren.

Die Wut ebnete mir jene scheinbare Wege,
geschaffen mit Bergen aus Zorn & Leid.
So war ich vermutlich gehemmt & träge,
im Kleid meiner Entscheidungsfreiheit.

Die Menschen wollten meine Entscheidungen verwalten,
weil ihr eigener Wille sie unbewusst besticht,
doch hören konnte ich sie scheinbar nicht,
weil Kummer & Neid mir meine Ohren zuhalten.

Es streiten sich Ehrgeiz, Wille & Mut um meine Seele,
die ich seitdem in meinem Kopf einsperrte.
Nicht, dass ich nur einem von den dreien recht gebe,
denn voller Stolz um die Freiheit, die ich mir selbst verwehrte,
kämpft meine Seele wie ein verwundeter Löwe.
Sie meinte, ich solle sie retten, auf das ich sie erlöse,
doch war ich zu jung, so dass ich sie entehrte
und die Kraft vom Ehrgeiz, Willen & Mut verstärkte...

Die Kraft & Macht scheint heute zwar in mir zu gedeihen,
allerdings flüsterte die Angst mir Worte ins Ohr,
so dass ich durch Demut gezwungen war, ihr Gehör zu verleihen.
Daher war es offensichtlich, dass der Löwe seine Chance verlor.

Es begann ein ewiger Krieg in mir selbst, zu toben.
Es kämpften ein weißer Löwe & ein schwarzer Tiger
ich hatte anscheinend beide gleichzeitig großgezogen.
Doch wer wird der Sieger?

Jede Entscheidung in meinem Leben
scheint einem von beiden Kraft zu geben.
Es ist ein Kampf, der Geheimnisse birgt,
obwohl er öffentlich ausgetragen wird.

Die Gesellschaft beobachtet die Kontrahenten, sie gibt ihnen Namen,
bejubelt & verurteilt darf ich den Preis mit meinem Leben zahlen.

Ich spüre die täglich schwerer werdende Last,
die schweren Ketten mit Gewichten aus Stahl umfasst.

Vermutlich habe ich sie mir selbst angebunden,
auf dass jegliche Zweifel vergehen,
doch folgten Gewichte, die aus dem Kampf entstehen.
So habe ich mich ungerecht behandelt empfunden.

Um den Kampf zu beenden, muss ich die Angst zwingen,
das Tageslicht meiner Augen nicht weiterhin zu verschlingen.

Also bat ich Gott, mir Flügel umzubinden,
ich bat ihn um Hilfe, Hoffnung & Gnade.
Stattdessen fand ich ein Buch in meiner Schublade,
aber einen Stift konnte ich nicht finden...

Im Schatten meiner Unwissenheit stand
jemand, der den Tiger freiließ.
Dieser brachte mir den Stift, anstatt das Paradies.
So kam es, dass meine Geschichte hier ihren Ursprung fand.

Ich sollte die Demut ignorieren & an ihm vorbei spazieren.
Diesen Weg zu gehen, liegt in meiner Hand,
da der Schlüssel sich schon immer bei mir befand...

Nur mit ihm kann ich den Käfig öffnen, um zu sehen,
wer ich bin & was ich erreichen kann.
Denn wenn ich es nicht tu, wer denn dann?!
Ich sollte den steinigen Weg dafür gehen,
denn der Kampf ist sinnlos.
Ist er sinnvoll, dann als Ausrede bloß,
um dem was ich möchte, aus dem Weg zu gehen!
Das muss ich verstehen,
denn die Wahl liegt & lag immer bei mir selbst!
Für das „Happy End“ bin ich selbst der Held
und sicherlich nicht meine Gedanken,
sind sie es, die sich bloß darum zanken?


© by Willi Arnold


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