Als der Euro wurde eingeführt,
hat sich mein Magen zugeschnürt.
Nicht, weil ich gegen Europa bin,
Gemeinsamkeit macht durchaus Sinn.
Die meisten das vereinte Europa auch wollen,
doch hätte man anders anfangen sollen.

Nirgends sind die Bedingungen gleich,
es gibt arme Länder, manche sind reich.
Überall gelten andere Gesetze,
verschieden sind die Steuersätze,
die Löhne sich himmelweit unterscheiden,
Gemeinsamkeiten? Eher bescheiden!

Wär's nicht das Beste gewesen von allen Dingen,
erst dies auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen?
Und wenn die Voraussetzungen gegeben,
erst dann den Euro erwecken zum Leben?
Viele haben das damals gesagt,
doch das Volk hat man leider nicht gefragt.

Und was sehen wir heute überall?
Land nach Land kommt nun zu Fall.
Man spannt Rettungsschirme ohne Ende,
die Billionen sprechen Bände!
Die Räder der Zeit noch langsam mahlen,
doch irgendwann muss man die Schulden bezahlen.

Wie sollte in Zypern die Rettung gelingen?
Kleinsparer um ihre Einlagen bringen!
Zypern sei ein Sonderfall, wird gesagt,
trotzdem habe ich mich gefragt:
War das ein Test, um einfach nur zu sehen:
Wenn wir die Kleinen schröpfen, was wird geschehen?

Vor unseren Kindern sollten wir uns schämen,
welch bitteres Erbe müssen sie übernehmen.

Noch geht es uns hierzulande recht gut.
Doch eines bringt mich gehörig in Wut:
Während wir Banken retten für teures Geld
sterben vor Hunger Tausende in der Welt!

Wenn es jenen bald gut geht, uns dafür schlecht,
dann wäre die Welt endlich wieder gerecht!


© www.persoenliche-gedichte.de


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