Von weit gereist aus karger Welt,
unerkannt im Menschenstrom,
als Märtyrer und großer Held
zündelst du am Kölner Dom.

Mit hundert Opfern ziehst du ein
direkt hinauf ins Paradies.
Zu Haus willst du gefeiert sein.
Doch fühlest du dich hier so mies.

Im Himmel hier wird deutsch gelebt,
ohne jeden Hass.
Nach Allahs Lehren keiner strebt.
Willst du das?

Zwar hast du großes Leid gesät,
doch jetzt bis du für immer hier.
Nach Mekka sich gar niemand dreht.
Statt Kannen Wein gibt’s süffig Bier.

Weder Früchte unterm Riesenbaum,
noch Brokat, Gold und Seide.
Mit Lederhos und Dirndltraum
gibt’s Sauerkraut auf Eingeweide.

Die deutsche Frau fast nie pariert,
trägt Schürze statt ’nem Schleier.
Der deutsche Mann ist gut rasiert,
kurzbehost und meist ein treuer.

Und schunkeln wolln sie jeden Tag
mit Volksmusike eher schlicht.
Das ist deutscher Himmelsschlag.
Ein Ruhekissen gibt’s da nicht.

In Gottesfurcht hast du gelebt,
horchtest Allah und Gesandten,
nach Wonnegärten stets gestrebt,
doch starbest du in falschen Landen.

Dein Heimatruhm fällt auch rasant,
der Bruder ihn durchbrach
zum Jenseits über Amiland.

Denk mal drüber nach!


© Reinerundsonstkeiner


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