Dönermorde

Meine Heimat Deutschland,
inspiriert von Dichtern und Denkern
war mal tödlich pervertiert
von Schlächtern und Henkern.

Dafür müssen wir uns noch heute genieren
und garantieren,
so etwas werde nie, nie wieder passieren.
Da passen verdammt alle höllisch auf
und halten selbst früheste Anfänge auf.

Doch dann kamen
nicht tausende
braunmarodierende Horden,
wie damals bei den kaltgefächerten Nazimorden.

Bei nur
drei
Terroristen
im stumpfen Sumpf einer NSU
schaute mein Staat
jahrelang
rechtsblindäugig brav einfach zu.

Wir Alle in Deutschland,
nicht nur die Dichter und Denker,
müssen den Anfängen wehren
gegen Schlächter und Henker.


© Wolfgang Karwatzki


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Beschreibung des Autors zu "Dönermorde"

Anmerkung:
Dönermorde ist das Unwort der deutschen Sprache 2011

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Kommentare zu "Dönermorde"

Re: Dönermorde

Autor: Pedda   Datum: 18.10.2012 13:06 Uhr

Kommentar: Hallo Wolfgang, Bravo, dass du das Thema aufgegriffen hast. Wehret den Anfängen - ganz klar. Zivilcourage zeigen, obwohl - ich wüsste nicht, was ich täte, wenn ich so ein paar braunen Schergen begegnen würde. Der Einzelne ist feig und schwach, aber gemeinsam sind wir stark. Dass unser Staat schon immer auf dem rechten Auge blind war, ist bekannt. Warum? Weil weder in Ost noch West die Nazivergangenheit wirklich aufgearbeitet wurde. Gruß Pedda

Re: Dönermorde

Autor: Hans Finke   Datum: 09.06.2013 14:00 Uhr

Kommentar: Wie sollte es auch anders sein, wenn nach dem Krieg über 100 Nazi-Richter entweder wieder „Recht sprechen“ durften oder, wenn das nun gar nicht durchsetzbar war, in den vorzeitigen Ruhestand (mit satten Pensionen) versetzt wurden. Wer als Täter vor Gericht erschien, u.a. Hans-Joachim Rehse, Beisitzer von Roland Freisler (!), kam frei. Er und viele andere haben ja nur „ihre Pflicht“ getan. Und die hohen Beamten des Dritten Reichs – ja die wurden als „Fachleute“ in der neuen Republik gebraucht. – Wer also wundert sich noch über die rechten „Augenklappen“ bis zum heutigen Tag. – Danke, Herr Karwatzki und Chapeau!

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