Der Einäugige

"Ich bin's der alles sieht
drum bin ich nicht befangen."
Aber, doch innerlich gefangen,
ist der, der sich selbst bekniet.
Und du willst Richter sein?

Du rühmst dich deiner Zunft
und hasst doch alles Fromme.
Inwendig bist du verkommen
auch fehlts dir an Vernunft.
Was hilft dir all dein Schreien?

Dein Denken ist nicht redlich,
auch fehlt ne' weite Sicht.
Am Ende rufst du: "Licht"
und weinest, ach so kläglich.
Warum wahrst du deinen Schein?

Ach, strebtest du nach Frieden
und nicht nach eitlem Hohn.
So wär dir dein Lohn
hier schon groß beschieden.
Musst du immer spotten?


© G. Höß


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Beschreibung des Autors zu "Der Einäugige"

Dies ist ein Vergleich und richtet sich nicht gegen Menschen mit physischen Seheinschränkungen. Ein Einäugiger hat gegenüber einen Menschen, welcher mit zwei Augen sehen kann, eine Perspektive von ca. 83,33 %. Das heißt, seine optische Wahrnehmung ist eingeschränkt.

Dreimal in meinem Leben hatte ich mit sogenannten Freidenkern Kontakt. Neben der begrenzten Sicht, fiel mir ein besonders missionarischer Eifer auf, Menschen mit einem Bezug zum christlichen Glauben, zu beleidigen und zu denuzieren. Mit Vernunft, hat das nichts zu tun.

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