Täglich fährt sie
Kilometer für Kilometer
mit dem Fahrrad
zum Bahnhof,
bei jedem Wetter:
die alte Dame mit dem
Strohhut.

Geht auf den Bahnsteig,
setzt sich auf die Bank
und wartet.

Züge fahren langsam ein
und schneller wieder hinaus,
immer im gleichen Zeittakt:
Menschengewühl, Stimmengewirr;

so dann und wann
hält ihr ein Reisender
die Zugtür auf,
aber sie steigt nicht ein,
bleibt sitzen,
lächelt nur
und winkt ab.

Sie ist nicht traurig,
nur allein,
lebt in der Erinnerung.

Bricht die Dämmerung herein,
steigt sie auf`s Rad
und fährt heim;
morgen wird sie wieder
auf der Bank sitzen
und warten:
Einmal muss er ja kommen!


© groti


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Beschreibung des Autors zu "Die Frau mit dem Strohhut"

Bahnhof, Bank, Reisende, warten




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