Sein Leben ohne junges Blut
Sich immer mehr dem Ende neigt.
Drum bringt ihm dar der Menschen Brut,
Auf dass er noch bei uns verweilt.

Wollüstig lechzt das wilde Raubtier
Nach Säuglingsqualen, Kindsgeschrei.
Orgiastisch lodern seine Flammen.
Die Hölle steht für uns bereit.

Schleudert hinaus, hinaus ins Feuer -
Des Lebens Glück, das euch erfüllt.
Beschwört uns jenes Ungeheuer,
Denn nur noch dieses mich entzückt.

Der Wohlgeruch verbrannter Kinder
Zum Abgott in die Tiefe steigt,
Mit dunklen Geistern sich vermenget
Und uns – durch sie – mit ihm vereint.

Schaut zu: Der Moloch frisst die Kinder.
Zum Schluss er zehrt die Greisen auf.
Ja, wir sind durchweg allesamt Sünder,
Doch sind wir auch noch stolz darauf.

13.Januar2017


© Artur Gromoff


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Kommentare zu "Der korporatokratische Moloch"

Re: Der korporatokratische Moloch

Autor: Michael Dierl   Datum: 22.12.2023 0:05 Uhr

Kommentar: Super Dein Gedicht, doch müßte im letzten Satz Deines Gedichtes nicht DOCH ein Fragezeichen stehen? Ich empfinde das so!

lg Michael und schöne Weihnachtszeit noch

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